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Porträt
mag es, mich in Sachen hineinzuarbeiten, ihnen
auf den Grund zu gehen.“ Und weil sie so gerne
wissenschaftlich arbeitet, schreibt die ange-
hende Ärztin neben dem Studium auch noch
ihre Doktorarbeit, sodass sie mit 28 Jahren
ihren Studienabschluss zusammen mit einem
Doktortitel in den Händen hält.
Nach ihrem Abschluss will sie „UMGOTTES-
WILLEN nichts mit Patienten machen“, wie sie
auf ihrem Blog schreibt. Darum führt sie ihre
erste Arbeitsstelle in die Pathologie. Hier lernt
Koock viele Grundlagen, die ihr in ihrer späte-
ren Arbeit zugute kommen. So weiß sie bei-
spielsweise sehr genau, wie ein angegriffenes
Herz aussieht oder welche Folgen exzessives
Rauchen auf die Lunge hat.
Doch in ihrer Arbeit muss sie auch die stän-
dige Konfrontation mit dem Tod und die
Abb.: Franziska Finger Nach eineinhalb Jahren ist die Ärztin bereit für
manchmal unangenehmen Gerüche aushalten.
eine neue Aufgabe und nimmt eine Stelle in der
DR. ULRIKE KOOCK Krebsforschung in Frankfurt an. Statt die Ur-
sache für den Tod herauszufinden, will sie nun
erforschen, wie man ihn verhindert. Immer
noch meidet sie Patientenkontakt. Rückbli-
ckend sagt sie, der Grund dafür sei Unsicherheit
gewesen. Außerdem kann sie so ungestört ih-
rem Wunsch nachgehen, Sachverhalte bis in
die Tiefe zu verstehen.
Als sie ihr zweites Kind bekommt, wird es
für sie zunehmend schwer, die Kinderbetreu-
sächsischen Soltau geborene Ärztin berichtet Die ung mit ihrer Arbeit zu organisieren. Sie lieb-
enn Dr. Ulrike Koock im Netz twittert
äugelt mit einer Anstellung in der Pharma-
oder bloggt, lesen Tausende Men-
branche, merkt jedoch schnell, dass sie das
Wschen ihre Texte. Die 1981 im nieder- nicht glücklich macht. „Da kann ich nicht aus
Bloggerin
aus ihrem Leben als Landärztin, Autorin, Blog-
gerin, Mutter, Hobbyköchin und leidenschaft-
liche Gemüsegärtnerin. Das Schreiben biete
die ideale Ergänzung zu ihrer Arbeit in der
Praxis, findet Koock.
„Ich wollte schon als Kind Ärztin werden“,
Die Landärztin Dr. Ulrike Koock
sagt die Medizinerin. Dieser Kindheitswunsch meiner Haut. Ich will beruflich etwas machen,
engagiert sich nebenher in
ändert sich im Laufe der Jahre nicht. Nach dem das mir sinnvoll erscheint und mich erfüllt“,
Abitur bekommt sie jedoch zunächst keinen den sozialen Medien. Sie sagt Koock über sich selbst. Außerdem ist sie
betreibt einen preisgekrönten
Studienplatz in der Humanmedizin. Aus diesem Pragmatikerin. „Wenn es an einer Stelle nicht
Medizin-Blog und twittert.
Grund überlegt sie, eine Ausbildung im Gesund- mehr weitergeht, kann ich mich schnell um-
heitswesen zu beginnen. Just an dem Tag, an stellen und lasse mich auch auf etwas Neues
dem sie die Zusage für einen Ausbildungsplatz ein.“
bekommt, erhält sie einen Anruf von der Uni- Die Medizinerin scheut nicht die Herausfor-
versität Frankfurt mit dem kurzfristigen An- derung und begibt sich auf für sie unbekanntes
gebot für einen Studienplatz in Humanmedizin. Terrain: Sie geht in eine internistische Abtei-
„Den habe ich natürlich sofort angenommen“, lung eines Krankenhauses, „neben der Allge-
so Koock. meinmedizin der patientenorientierteste Be-
Das lernintensive Studium macht ihr Spaß. reich, den es gibt“, schreibt sie auf ihren Inter-
„Ich habe Bücher schon immer geliebt und ich netseiten. Zu ihrer eigenen Überraschung ge-
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