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        schließen. Auch die oben genannten Zugriffsfristen für medizini-  Für alle noch eine Menge zu tun
        sche Einrichtungen lassen sich individuell anpassen. Schließlich   Beim digitalen Medikationsmanagement soll es natürlich nicht
        gibt es noch ein Transparenzprotokoll, das jeden einzelnen Zugriff   bleiben. Als weitere verpflichtende Anwendungen der ePA sind
        auf die ePA-Daten für die Versicherten nachvollziehbar macht.     Krankenhausentlassbriefe, Arztbriefe aus der Akutversorgung
           Über die ePA-App können bis zu fünf Vertreterinnen oder Ver-   und der ambulanten Behandlung, Laborbefunde und digitale
        treter (mit eigener eGK und/oder Gesundheits-ID) benannt wer-     Bildbefunde bereits heute vorgesehen. Diese Anwendungen sol-
        den, die auf die ePA-Inhalte einer Person zugreifen und die Rech-  len ab 2025 sukzessive etabliert werden. Weitere Ausbaustufen
        te der jeweiligen Person im Hinblick auf Datenfreigabe stellver-  sind die Anbindung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA),
        tretend ausüben dürfen.                                           die auch im europäischen Ausland nutzbare digitale Patienten-
           Grundsätzlich gilt: Die ePA-App macht das Ausüben von Pati-    kurzakte, digitale Disease-Management-Programme und weite-
        entenrechten einfacher, sie ist aber keine zwingende Vorausset-   re Anwendungen wie digitaler Impfpass, Zahnbonusheft, Mutter-
        zung dafür. Auch „passive“ ePA-Nutzerinnen und -Nutzer können     pass und Kinder-Untersuchungsheft.
        Daten und Dokumente in ihrer ePA löschen und Zugriffsrechte         Damit das alles auch halbwegs zügig kommt, müssen im Lau-
        definieren. Dies muss dann entweder gemeinsam mit einem Arzt      fe des Jahres 2024 an diversen Stellen Vorarbeiten geleistet wer-
        oder einer Ärztin in einer medizinischen Einrichtung geschehen    den. Ein neues, bei der gematik angesiedeltes Kompetenzzent-
        oder aber über eine eigene Ombudsstelle, die die Krankenkassen    rum Interoperabilität im Gesundheitswesen (KIG) soll dafür sor-
        zu diesem Zweck einrichten müssen.                                gen, dass die babylonische Vielfalt von technischen und seman-
                                                                          tischen Standards im deutschen Gesundheitswesen eingedämmt
        Erste Anwendung Medikationsprozess                                wird. Relevant wird das nicht zuletzt für den digitalen Laborbe-
        Natürlich lebt eine elektronische Patientenakte von ihren Inhal-  fund. Hier nutzen noch immer viele Labors eigene Standards und
        ten. Nach dem Willen von Gesetzgeber und gematik soll die ePA     Grenzwerte. Das macht es extrem schwierig, bei einem Wechsel
        „zum Start nicht leer sein“. Wie schon bei der derzeitigen ePA   Patientinnen   des Labors zum Beispiel längerfristige Laborwertverläufe zu vi-
        können Krankenkassen ihre Abrechnungsdaten einstellen. Vor al-  und Patienten   sualisieren. „Auch als Praxis-IT-Hersteller versuchen wir hier, un-
        lem aber soll die Einführung der neuen ePA mit einer Anwendung    seren Beitrag zu leisten. Wir denken zum Beispiel darüber nach,
        einhergehen, die unmittelbar versorgungsrelevant und für die ge-  können ihre   Tools anzubieten, die Laborwerte im Hintergrund standardisie-
        setzlich abrechnenden medizinischen Einrichtungen verpflichtend   Diagnosen   ren“, sagt Jens Naumann, Geschäftsführung medatixx.
        ist  – nämlich dem digital gestützten Medikationsprozess (dgMP).    Eine Herkulesaufgabe, vor der die Praxissoftwarehersteller
           Der dgMP besteht aus mehreren Komponenten:  und Befunde        stehen, ist eine maximal nutzerfreundliche Umsetzung der ePA
        Eine elektronische Medikationsliste (eML) zeigt alle zulasten der   und ihrer Anwendungen in den IT-Systemen der Praxen. „Der An-
        GKV verordneten Medikamente und die zugehörigen Dispensier-  niederschwel-  spruch ist, die Nutzung der ePA im Rahmen unserer unterschied-
        informationen der Apotheken an und speichert sie langfristig in   lig einsehen.  lichen Praxis- und MVZ-Systeme so berührungslos und niedrig-
        der jeweiligen ePA. Ergänzt werden kann diese Liste fakultativ    schwellig wie möglich zu gestalten“, beschreibt Naumann das
        durch nicht verschreibungspflichtige Medikamente, die Patient
        oder Patientin selbst in der Apotheke erwerben. Diese können
        entweder vom Versicherten über die ePA-App oder direkt von den
        Apothekenverwaltungssystemen in die ePA eingestellt werden.   INFO So macht es medatixx
        Der dgMP nutzt außerdem Zusatzinformationen, die für die Be-
        wertung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) relevant sind.   ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE. Das Unternehmen medatixx
        Konkret sind das Körpergröße, Gewicht, Kreatininwert, Allergien   begrüßt die politischen Pläne, die ePA mit der klar umrissenen An-
        und Unverträglichkeiten.                        wendung des Medikationsmanagements starten zu lassen, aus-
           Für anspruchsberechtigte Patientinnen und Patienten gibt es   drücklich. Ziel muss es sein, dass die Anwenderinnen und Anwender
        zusätzlich den bisher nur semidigital existierenden elektroni-  an ihrem Arbeitsplatz den Patienten oder die Patientin aufrufen –
        schen Medikationsplan (eMP). Dieser kann – wie bisher – für al-  anschließend sehen sie mit einem Mausklick oder gegebenenfalls
        le Versicherten angelegt werden, die über einen Zeitraum von   auch vollautomatisch die in der ePA hinterlegten Verordnungen der
        mindestens vier Wochen mindestens drei systemisch wirksame   Kolleginnen und Kollegen. Um das bis zur gesetzlichen Deadline An-
        Arzneimittel erhalten. Dadurch, dass der eMP nicht mehr karten-  fang 2025 gewährleisten zu können, wird  medatixx im „Zwischen-
        basiert sein wird, kann er umfangreicher und praxisnäher gestal-  jahr“ 2024 intensiv an der ePA-Implementierung arbeiten und sich
        tet werden.                                     an den unterschiedlichen ePA-Tests, die es bis zum Start geben
           Anders als der ärztlich kuratierte eMP soll die eML eine nicht   wird, beteiligen. Wenn es so weit ist, wird außerdem – analog zum
        kuratierte, automatisch aus den Daten der eRezepte erstellte und   Vorgehen bei der Einführung des eRezepts – auf den Plattformen
        um Dispensierinformationen ergänzte Liste sein. Sie macht die   dip.medatixx.de und medatixx-akademie.de ein umfangreiches In-
        Verordnungen anderer Einrichtungen transparent. Das verein-  formations- und E-Learning-Angebot zur ePA und den ePA-Umset-
        facht die Arzneimittelanamnese, und kann einen Beitrag zu mehr   zungen in allen Praxissoftwarelösungen von medatixx bereitste-
        Patientensicherheit leisten – auch dann, wenn kein eMP genutzt   hen. Das Motto heißt: nicht nur Technik liefern, sondern auch das
        wird oder die eMP-Mindestkriterien von Patient oder Patientin   nötige Know-how für die Nutzung. Stay tuned!<
        noch nicht erfüllt werden.


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