Page 4 - xpress_Ausgabe 16.2
P. 4
KRoumbrpikakt
Abb.: Fotolia.com © murphy81Pulsmessung beim Autofahren Onlineberatung
Abb.: Ford
WEARABLES. Fitnessarmbänder und Smartwatches sollen künftig ihre Nutzer auch beim Autofahren unter- Studie untersucht die Arzt-P atienten-
Abb.: Fotolia.com © megafloppKommunikation in Foren.
stützen und so für mehr Sicherheit sorgen. Der amerikanische Autohersteller Ford hat hierzu an seinem
Immer mehr Menschen suchen
Hauptsitz in Dearborn (US-Bundesstaat Michigan) ein neues Forschungslabor zur Integration tragbarer Ge- im Internet Rat bei Gesund-
heitsfragen. Allerdings unter-
räte, sogenannter Wearables, gegründet. Im Labor „Automotive Wearables Experience“ versuchen Wissen- scheidet sich die Kommunikati-
on zwischen Arzt und Patient in
schaftler, die tragbaren Geräte in die Fahrzeuge zu integrieren. Auf diese Weise sollen wichtige Gesund- einem Expertenforum deutlich
von einer Sprechstunde. Wissen-
heitsinformationen des Fahrers mit Technologien wie zum Beispiel dem Fahrspurhalte-Assistenten ver- schaftler des Leibniz-Wissen-
schaftsCampus Tübingen „Bil-
knüpft werden. Dieser könnte dann empfindlicher auf Fahrspurabweichungen reagieren, wenn die Smart- du ng in In for mationswelten“
haben deshalb in einer Studie
watch signalisiert, dass der Fahrer in der letzten Nacht zu wenig Schlaf hatte. Oder falls die Smartwatch im untersucht, wie Patienten mit
der Formulierung ihrer Anfra-
dichten Verkehr einen beschleunigten Puls misst, könnte die Geschwindigkeit automatisch so angepasst gen die Antworten der Ärzte
werden, dass das Auto einen größeren Mindestabstand zum vorausfahrenden Auto einhält. Ford plant, die Schulungsbedarf: Online-Kommunikation
von tragbaren Geräten erfassten Messwerte beispielsweise für Blutdruck, Blutzuckerspiegel oder Puls zu- beeinflussen. 117 Medizinstudie-
rende im neunten Semester soll-
künftig auch in autonomen Fahrzeugen einzusetzen. Dies wäre in Situationen von Bedeutung, in denen der ten im Rahmen eines Gynäkolo-
gie-Kurses an einem Online-Fo-
Autofahrer selbst das Steuer wieder übernehmen muss. www.ford.com rum teilnehmen und fiktive
Fragen zur Mammografie beant-
Probleme vermeiden worten. Analysiert wurde, ob die
angehenden Ärzte eher wissen-
Wissenschaftler entwickeln ein System zur Diagnostik und Vorhersage von chronischen schaftlich oder emotional ant-
worteten. Ergebnis: Die Studie-
Atemwegs- und Lungenerkrankungen. renden haben auf emotionale
Anfragen emotionaler als auf
Neun Leibniz-Institute haben sich zusammengeschlossen, um in den nächsten drei wissenschaftlich formulierte ge-
Jahren eine Technologie zur Vorhersage und Diagnose der chronisch-entzündlichen antwortet und generell sehr vie-
Atemwegserkrankung Asthma und der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung le Fachbegriffe benutzt. Aber
auch das persönliche Gesund-
COPD zu entwickeln. Als Ergebnis des Projekts EXASENS soll ein kompaktes und in- heitsverständnis hat einen Ein-
fluss auf die Antworten: Wer sich
tuitiv zu bedienendes Gerät entstehen, das mithilfe der Lab-on-a-Chip-Technologie besonders an wissenschaftli-
chen Standards und Leitlinien
Speichelproben auf Bakterien, Viren, Pilzsporen oder Stäube analysieren kann. Bei orientiert, antwortet wissen-
schaftlicher, reagiert weniger
dieser Technik werden alle Arbeitsschritte, die im Labor nötig wären, auf einem win- emotional und bemüht sich
w eniger um den Auf bau einer
zigen Chip ausgeführt. Ärzte sollen damit akute, anfallartige Verschlechterungen der Arzt-Patienten-Bindung.
Erkrankung („Exazerbationen“) frühzeitig erkennen und geeignete Gegen- www.jmir.org/2015/11/e268/
maßnahmen einleiten können. Das Gerät ist so konzipiert, dass es sich
auch für telemedizinische Anwendungen eignet. Patienten sollen ihre
Werte damit zu Hause messen und so ihren Krankheitsverlauf selbst-
ständig überwachen können. Die Testergebnisse können sie online
an den behandelnden Arzt schicken. Ziel ist es, Notfallbehandlungen
zu vermeiden und Kosten einzusparen. www.ipht-jena.de
04 x.press 16.2