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Infografik
Anonymisieren und Pseudonymisieren
PSEUDONYMISIERUNG
Definition und Techniken
Die Pseudonymisierung kann als eine Vorstufe der Anonymisierung betrachtet
werden. Anstatt personenbezogene Angaben zu löschen oder zu verallgemei-
nern, werden diese durch ein Pseudonym ersetzt. Mit der Kenntnis dieser Zuord-
nung lassen sich pseudonymisierte Daten wieder einer Person zuordnen. For-
schungsergebnisse können so dem Datenspender zurückgespielt werden.
VORHER NACHHER
MANFRED MÜLLER ID4711
12.12.1942 *
KEPLERSTRAßE 385 *
46236 BOTTROP *
Vor- und Nachteile/Anwendungen
Pseudonymisierte Daten lassen sich mit der Kenntnis der Zuordnung auf eine Per-
son zurückverfolgen, weshalb sie sich nicht für eine – anonyme – Datenspende
eignen. Die Pseudonymisierung wird dann verwendet, wenn eine Rückmeldung
erfolgen soll. Bei der Corona-Warn-App zum Beispiel muss der Nutzer seine Ruf-
nummer nicht öffentlich preisgeben. Stattdessen erzeugt sein Smartphone einen
Zufallscode und verwendet diesen als Pseudonym. Falls sich der Smartphone-Be-
sitzer in der Nähe eines Infizierten aufgehalten hat, kann er über sein Pseudonym
zurückverfolgt und benachrichtigt werden. Ein anderes Beispiel ist das Impfmoni-
toring. Bei einer Anonymisierung ist die Zuordnung von neuen Daten zu bereits
vorhandenen nicht möglich. Nur über die Pseudonymisierung ließe sich die Zweit-
impfung der Erstimpfung zuordnen und damit erkennen, ob Personen zweimal
geimpft wurden.
Abb.: iStockphoto.com © K. Doering
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