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pflichtig. Wieder andere, optionale Komponen-
ten wie die Module für Selektivverträge müs-
sen vom jeweiligen Anbieter beispielsweise bei
der AOK-Tochter gevko oder der HÄVG zertifi-
ziert werden.
Quartalsupdates sind Pflicht
Mit der Auslieferung der neuen Pra-
xissoftware endet keineswegs die
Arbeit der Entwickler. Denn die Hersteller
verpflichten sich bei der Erstzertifizierung
gegenüber der KBV zu regelmäßigen Up-
dates. Immer in der Mitte eines Quartals
verschickt die KBV neue gesetzliche Än-
derungen. Bis zum Quartalsende müssen die
Praxissoftwarehersteller die neuen Anforde-
rungen sichten, programmieren, testen und
ausliefern. Angesichts der kurzen Vorlaufzeit
haben viele Unternehmen zwangsläufig auf
agile Entwicklung umgestellt.
Die Hersteller könnten sich auf die KBV-Än-
derungen konzentrieren und Verbesserungen
sowie Ergänzungen ihrer Praxissoftware zu chen oft nur noch dem Namen nach. Weit an- müssen sie den voraussichtlichen Entwick-
einem beliebigen Zeitpunkt, beispielsweise spruchsvoller: Diese Programmcodes wurden lungsaufwand einschätzen sowie die Zahl der
einmal im Jahr mit einem großen Update, an für eine ältere Microsoft-Technologie entwi- Ärzte, die diese neue Funktion nutzen könnten.
die Anwender verteilen. State of the Art aber ckelt – die zum Beispiel andere Windows-Be- Eine aufwendige Spezialfunktion zu program-
ist es, mittels agiler Entwicklung auch diese triebssysteme und eine andere Datenhaltung mieren, die nur für ein oder zwei Ärzte relevant
Funktionsupdates in das Quartalsupdate zu verwendet hat. Jeder Umstieg auf eine neue ist, wäre so, als ob ein Arzt sich ein Gerät für
integrieren. Dadurch hält der Hersteller seine Betriebssystemversion stellt die Entwickler 100 000 Euro anschafft, das nur bei einem oder
Software immer auf dem neuesten Stand. Pra- deshalb vor große Herausforderungen. zwei seiner Patienten zum Einsatz kommt.
xissoftware ist sehr komplex. Vor der Auslie- Viele Praxen sind inzwischen dazu überge-
Die Wirtschaftlichkeit im Blick
ferung eines neuen Updates müssen die Her- gangen, das Quartalsupdate nicht mehr aktiv
steller sicherstellen, dass die neue Version auch Dieser kleine Blick in die Werkstatt der Soft- von einer DVD einzuspielen. Die Aktualisie-
mit den unterschiedlichen Windows- und Da- wareanbieter zeigt, wie komplex und umfang- rung der Praxissoftware geschieht automa-
tenbankversionen läuft, die die Ärzte in ihren reich Praxissoftware heute hergestellt und tisch über das Netz und in der Nacht. Bei den
Praxen installiert haben. Daher werden die aktuell gehalten wird. Dabei stehen die Her- Softwareherstellern sorgen viele Spezialisten
Updates vor der Auslieferung von einem klei- steller vor dem schwierigen Spagat zwischen dafür, dass der Anwender von alldem nichts
nen Kreis sogenannter Betatester auf Herz und einem hohen Aufwand für die Entwicklung mitbekommt und reibungslos weiterarbeiten
Nieren geprüft. Als Betatester stellen sich einerseits und nachvollziehbaren Kosten für kann. Während das eine Update ausgeliefert
meist IT-affine Ärzte zur Verfügung, die in be- die Ärzte andererseits. Regelmäßig erhalten wird, ist ein ganzer Stab von Mitarbeitern be-
sonders engem Kontakt zu den Entwicklern die meisten Hersteller Anfragen von Kunden, reits damit beschäftigt, das nächste Update
stehen. die sich zusätzliche Funktionen für ihre Pra- vorzubereiten: in hoher Qualität, mit neuen
Eine Herausforderung bei der Weiterent- xissoftware wünschen. Doch nicht jeder Funktionen. Auf der Baustelle Praxissoftware
wicklung von Praxissoftware ist auch die Tat- Wunsch kann erfüllt werden. Bevor sich die geht die Arbeit nie aus.<
sache, dass die große Mehrheit der Programme Softwarespezialisten an die Arbeit machen, $ DR. MICHAEL LANG
in den Arztpraxen noch aus den Anfängen der
Praxis-IT stammt. Sie werden seit vielen Jah-
SO MACHT ES MEDATIXX
ren kontinuierlich gepflegt und erweitert und Q
bieten daher einen ähnlichen Funktionsum-
fang wie die neueren Programme. Die Pflege FORSCHUNG & ENTWICKLUNG. Das Unternehmen setzt auf agile Entwicklung und arbeitet eng mit
dieser etablierten Praxissoftware ist jedoch den Anwendern – Ärzten und MFAs – zusammen. Feedback erhalten die Entwickler auf vielfältige
aufwendig. Die älteren Teile des Software- Weise, zum Beispiel durch die Rückmeldungen der Anwender im Software-Support, Anwender-
codes sind nicht selten noch in Programmier- interviews bei medatixx oder durch teilnehmende Beobachtung in den Arztpraxen. Darüber hin-
sprachen geschrieben, die heute nicht mehr aus nehmen die medatixx-Mitarbeiter bei Kundengesprächen und Kundenworkshops Anregungen
gebräuchlich sind. Mitarbeiter, die frisch von entgegen, die dann im Haus diskutiert und wenn möglich umgesetzt werden.<
der Universität kommen, kennen diese Spra-
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