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Abb.: privat
Abb.: JuDerm im BVDD
FAN: In seiner Freizeit geht er gerne ins Fußballstadion.
POLITIKER: Tischler setzt sich für Digitalisierung und sektorübergreifende Weiterbildung ein.
einem Start-up, welches eine asynchrone Tele- legen eine Stimme geben. „Häufig ist es so,
dermatologie-Lösung bereitstellt. Asynchron dass in der Standesvertretung überwiegend
bedeutet, dass Arzt und Patient nicht in Echt- ältere Männer vertreten sind. Die haben al-
zeit miteinander kommunizieren. Der Patient lerdings oft die Probleme der Jüngeren nicht
schildert schriftlich seine Symptome, und der mehr im Blick“, erklärt Tischler.
Arzt antwortet zeitversetzt. Schwerpunkte
seiner Arbeit bei OnlineDoctor sind die Digita- Eine Dauerkarte für den BVB
lisierung, die ärztlichen Arbeitsbedingungen Viel Freizeit hat der umtriebige Arzt nicht, Abb.: privat
sowie die sektorenübergreifende Versorgung. aber er legt Wert darauf, sich immer wieder
Der such von Kongressen und das Halten von Vor- Freunden, die er noch aus der Schulzeit kennt. entspannt mich sofort und hilft, die Batterien
Freiräume zu schaffen. Er trifft sich gerne mit ARZT: Arbeiten in einer Gemeinschaftspraxis
Die Tätigkeit in der Berufspolitik, der Be-
trägen nehmen viel Platz in Tischlers Leben Ihm gefällt, dann nicht immer über medizini-
Innovationstreiber machen möchte, will er – nach gut drei Jahren geht er gerne ins Stadion. Als Dortmunder der sich für eine bessere Work-Life-Balance
ein. Weil er all das nicht mehr in seiner Freizeit sche Themen sprechen zu müssen. Mit ihnen wieder aufzutanken“, so Tischler. Als jemand,
Tätigkeit im Krankenhaus in Lüdenscheid – gehört sein Fußballherz Borussia Dortmund. für A� rzte einsetzt, weiß er gut, wie wichtig es
Teilzeit arbeiten. Die Klinik kann ihm das nicht Sein Wunsch: „Eine Dauerkarte für den BVB ist, einen Ausgleich zu schaffen. Die getankte
bieten, daher folgt der Entschluss, sich in einer zu bekommen – das wäre toll!“ Er selbst ist Energie nutzt der Mediziner wieder für seine
großen Dortmunder Gemeinschaftspraxis an- auch sportlich aktiv. Im Winter fährt er leiden- Patienten, seine Kollegen und die Moder-nisie-
stellen zu lassen. Die Arbeit im Praxisteam schaftlich gerne Ski. „In der Natur zu sein, rung der Medizin.< $ MIRIAM MIRZA
macht ihm Spaß und ermöglicht ihm ein flexi-
bleres Zeitmanagement.
In seinem Engagement für die Belange der INFO ONLINEDOCTOR
jungen Ärzte besetzt der Mediziner immer
mehr eigene Themen: Niederlassung, die Zu- TELEDERMATOLOGIE. Max Tischler ist neben der Arbeit in der Praxis und seinem politischen En-
kunft der Arbeit, Reduzierung von Arbeits- gagement Chief Medical Director von OnlineDoctor. Dabei handelt es sich um eine teledermatolo-
zeitbelastungen, das Vorantreiben der Digi- gische Plattform, deren Entwicklung speziell auf die Bedürfnisse von Fachärzten zugeschnitten
talisierung im Sinne der Ärzte und sektoren- wurde. Diese können Hautprobleme ihrer Patienten ortsunabhängig von einem in Deutschland zu-
übergreifende Weiterbildung. Tischler gelassenen Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten innerhalb von 48 Stunden anhand ein-
wünscht sich eine digitale Praxis, in der alle gesendeter Bilder und weiterer, über ein Online-Tool angegebener Informationen beurteilen las-
Mitarbeiter verschiedener Profession auf Au- sen. Das Unternehmen wurde 2016 als Schweizer Start-up gegründet. 2021 erfolgte die Gründung
genhöhe miteinander arbeiten, sich gegensei- einer GmbH in Deutschland. Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD) ist stra-
tig fortbilden und Wissen weitergeben. In tegischer Partner und Initiator von OnlineDoctor in Deutschland.< C ONLINEDOCTOR.DE
seiner Funktion als Standesvertreter will er
vor allem seinen jungen Kolleginnen und Kol-
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