Page 23 - xpress_Ausgabe 19.3
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Thema




        handelt es sich bei der ePA um eine Fachanwen-
        dung der Telematikinfrastruktur. Dies soll die
        neue Akte besonders sicher machen. Das BMG
        räumt den eGA-Anbietern allerdings die Mög-
        lichkeit ein, ihre Akten „perspektivisch“ in die
        einheitliche ePA zu integrieren.
           Die Krankenkassen als eGA-Anbieter haben
        hierzu bereits im Sommer 2018 mit der KBV
        und dem Bundesgesundheitsministerium Ge-
        spräche geführt. Ergebnis: Die Kassen sollen
        ihre elektronischen Gesundheitsakten vorerst
        weiter ihren Versicherten anbieten und Erfah-
        rungen im Austausch von medizinischen Daten
        zwischen Ärzten und Patienten sammeln.
           Eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe ePA
        unter Leitung der gematik soll Übergangs- und
        Migrationsregelungen für die eGAs entwickeln.
        eGA-Lösungen sollen nach einer Zertifizierung
        durch die gematik von den Kassen verwendet
        werden dürfen, wenn sie die ePA-Spezifikati-
        onen erfüllen und sich an die TI anbinden las-
        sen sowie eine Schnittstelle zur Praxissoft-
                                                                                                                  Abb.: iStockphoto.com © erhui1979
        ware haben. Sehr wahrscheinlich werden ei-
        nige Aktenanbieter diesen Schritt gehen. Ob
        alle eGA-Anbieter die Zulassung ihrer Anwen-
        dung als ePA beantragen werden, ist zurzeit
        noch offen.
        Eine neue Aufgabe für Ärzte
                                                 Ärzte müssen künftig
        Neben der ePA regelt das TSVG auch die elek-                           der Vergangenheit immer wieder vorkam, dürf-
        tronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung                             te somit in Zukunft wenig erfolgversprechend
        eAU. Sie wird ebenfalls zum 1. Januar 2021 als   die elektronischen    sein. Das ist sicher hilfreich in einer Situation,
                                                 AUs an die Kranken-
        „einheitliches und verbindliches elektroni-                            in der unter vielen Beteiligten inzwischen eine
        sches Verfahren zur Übermittlung von Arbeits-                          regelrechte Aufbruchsstimmung beim Thema
                                                  kassen versenden.
        unfähigkeitsdaten unter Angabe der Diagnose                            E-Health herrscht. Angesichts des Zeit- und
        durch die Ärzte an die Krankenkassen“ als                              Ressourcenmangels im Gesundheitswesen
        TI-Anwendung eingeführt und ersetzt die bis-  Anteile, die anderen 49 Prozent verteilen sich  können E-Health-Lösungen einen nicht uner-
        herigen papiergebundenen Arbeitsunfähig-  auf die bisherigen Gesellschafter (Krankenkas-  heblichen Beitrag zur Versorgungsverbesse-
        keitsbescheinigungen. Ärzte und Einrichtun-  sen und Vertretungen der Leistungserbringer).  rung und Entlastung bei der täglichen Arbeit
        gen, die AUs ausstellen, werden gesetzlich dazu   Die Umsetzung von Gesetzesregelungen  in der Praxis leisten.<
        verpflichtet, die eAU an die Krankenkassen zu  innerhalb der gematik zu blockieren, was in      $ DR. MICHAEL LANG
        versenden. Dadurch, dass die Versicherten kei-
        ne Formulare mehr mit der Post an ihre Kran-
        kenkasse schicken müssen, sollen die Bürger   SO MACHT ES MEDATIXX
        um „mindestens 43 Millionen Euro“ entlastet                                                               Q
        werden, so der Gesetzgeber.
            Nach dem Gesetz ist vor dem Gesetz! Noch   DIGITALE TSVG-ANWENDUNGEN medatixx wird seinen Kunden die im TSVG geregelten Anwen-
        während die Referenten am TSVG arbeiten, hat   dungen, zum Beispiel zu den Terminservicestellen, zur ePA und zur eAU, fristgerecht zur Verfü-
        Jens Spahn bereits die nächsten Regelungen,   gung stellen, sofern die dazu nötigen detaillierten Vorgaben rechtzeitig von den zuständigen
        beispielweise für das eRezept (siehe Seite 10   Stellen geliefert werden. Parallel dazu arbeitet medatixx an der Integration elektronischer Ge-
        ff.), in Auftrag gegeben.               sundheitsakten. Mit Vivy als einem der führenden ePA-Anbieter wurde bereits eine Kooperation
           Und damit alle Vorhaben möglichst ohne   geschlossen, damit die Vivy-Akte in den Praxissoftwarelösungen von medatixx verfügbar wird.
        Verzögerungen umgesetzt werden, hat er gleich   Darüber hinaus unterstützt medatixx Ärzte mit dem medatixx-AppPoint schon heute bei der
        noch im TSVG festgelegt, dass sich die Zusam-  Suche nach empfohlenen Apps für verschiedene Indikationen und DMPs, die nach dem TSVG von
        mensetzung der Gesellschafter der gematik   den Krankenkassen zukünftig eingesetzt werden dürfen.<
        ändert. Künftig hält das BMG 51 Prozent der

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