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Big Data im Gesundheitsbereich
Große Erwartungen
Durch die Digitalisierung entstehen gigantische Datenmengen. In vielen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen, auch
im Gesundheitswesen, werden diese großen Datenmengen zunehmend mit mächtigen und intelligenten IT-Werkzeugen analysiert,
ausgewertet und für unterschiedlichste Zwecke verwendet.
Die Datenmengen, die auf den Schon heute gibt es im Gesundheits- sundheitsversorgung in Deutschland
Datenspeichern dieser Welt la- wesen viele potenzielle Einsatzmöglich- deutlich zu verbessern, und andererseits
gern, haben inzwischen derart keiten für Big-Data-Anwendungen, un- Gefahren gesehen werden, die sich aus
große Ausmaße angenommen, dass, ter anderem zur Entscheidungsunter- mangelnder Datensicherheit ergeben
wären sie alle auf DVD-Medien ge- stützung für Ärzte (siehe Beitrag ab und eventuell zu Missbrauch der neuen
brannt, der Stapel schon im Jahr 2009 Seite 10), in der medizinischen For- Möglichkeiten führen könnten. Einer-
bis zum Mond und zurück gereicht schung, der Versorgungsforschung und seits werden große Erwartungen in Big-
hätte. Die Datenmengen wachsen kon- -planung, bei der Entwicklung neuer Data-Analysen gesetzt. Andererseits
tinuierlich und exponentiell. Im Ge- Therapiemaßnahmen (zum Beispiel besteht bei vielen Akteuren im Gesund-
sundheitsbereich fallen dabei beson- durch Genomanalysen in der individu- heitswesen noch eine gewisse Zurück-
ders viele und umfangreiche Daten- alisierten Medizin) und für Präventions- haltung gegenüber dem Thema. In einer
mengen an. Die Mengen sind so groß, analysen. Diese Aufzählung, die keinen aktuellen Studie des Bundesverbands
dass sie teilweise sogar bewusst ge- Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, Gesundheits-IT (bvitg) zum Stellenwert
löscht und nicht archiviert werden. zeigt die Fülle der Einsatzmöglichkei- unterschiedlicher IT-Anwendungen bei
Denn vor allem in Krankenhäusern ten. Das Thema Big Data im Gesund- den Anwendern bekamen Big-Data-
lassen CT- und MRT-Bilder sowie Vi- Anwendungen bei den niedergelassenen
deofilme die medizinischen Bildarchi-
Alle bis 2009 erzeugten Ärzten den geringsten Zuspruch. Klini-
ve überquellen. Auch der Umfang der ken wiederum sprechen Big Data in
Patientenakten in Krankenhäusern Daten hätten auf Zukunft eine größere Bedeutung zu.
und Arztpraxen nimmt ständig zu. DVD gebrannt einen Noch steht das Thema bei ihnen selbst
Durch die geplante Vernetzung im Ge- Stapel zum Mond und aber weit unten auf der Agenda. Der
sundheitswesen über die Telematikin- zurück ergeben. bvitg empfiehlt deshalb allen Anbietern
frastruktur fallen künftig noch mehr von Big-Data-Lösungen, sensibel mit
Daten an. In der Industrie kursieren dem Thema Big Data und Gesundheits-
Schätzungen, wonach im Jahr 2020 eine heitsbereich nimmt deshalb auf Kon- daten umzugehen. Die große Herausfor-
übliche Patientenakte im Krankenhaus gressen und Tagungen einen immer derung bestehe darin, so der Verband,
eine Speichergröße von 20 Terabyte breiteren Raum ein. Dies gilt auch für Rahmenbedingungen zu schaffen, bei
erreichen könnte. viele Medizinerkongresse und natürlich denen die Sicherheitsvorschriften strikt
Vor diesem Hintergrund kommt der erst recht für Veranstaltungen, auf de- eingehalten werden müssen.
Begriff „Big Data“ ins Spiel. Dieser be- nen es vorrangig um den Einsatz von Große Datenmengen stellen nicht
schreibt Datenmengen, die zu groß oder Informations- und Kommunikations- nur wegen ihrer schieren Größe eine
zu komplex sind, um sie mit einfachen techniken im Gesundheitswesen geht. Herausforderung an die Informatik dar,
Methoden der Datenverarbeitung aus- So beschäftigten sich auf der diesjähri- sondern auch weil sie in rasantem Tem-
zuwerten. Dank des technischen Fort- gen conhIT, Europas größtem Branchen- po anfallen und völlig unterschiedlich
schritts gibt es heute für diese Daten- event der Gesundheits-IT, zahlreiche sind: Bilddaten, Laborwerte, Vitalpara-
mengen neue Verarbeitungssysteme, Kongress- und Diskussionsveranstal- meter, Geräteparameter, Medikations-
die den Weg zu vielen neuen Erkennt- tungen sowie ein spezieller Workshop daten, frühere Erkrankungen, Famili-
nissen ebnen. Dabei wird zunehmend mit den Chancen, aber auch Risiken, die engeschichte des Patienten und vieles Abb.: Fotolia.com © rolffimages
der Begriff „Smart Data“ verwendet, der durch das Sammeln, Verarbeiten und mehr müssen bei der Auswertung unter
neben den riesigen Mengen an Daten Auswerten von Daten entstehen. einen Hut gebracht werden. Einzelne
eine ergebnisorientierte und aussage- Das Spannungsfeld rund um das The- Computer und herkömmliche Daten-
kräftige Auswertung der großen Daten- ma Big Data entsteht, weil Big Data ei- banken wären mit der Analyse
mengen impliziert. nerseits das Potenzial besitzt, die Ge- dieser heterogenen Daten schnell
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