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Kompakt

                                                      Abb.: Phoenix Design (2015)

        PFLEGEROBOTER
        Aufmerksame Butler

        Sie können nicht nur Rasen mähen und den Boden saugen,
        sondern auch Patienten füttern, Haare waschen oder als
        treuer Begleiter an die Einnahme von Medikamenten erin-
        nern. Roboter werden in den kommenden Jahren verstärkt
        Menschen im Haushalt und in der Pflege unterstützen. Dazu
        reicht es aber nicht, dass sie beispielsweise mit einer Ka-
        mera einen Gegenstand erfassen, um ihn entgegenzuneh-
        men und weiterzureichen. Im vom Bundesministerium für
        Bildung und Forschung mit 2 Millionen Euro geförderten
        Projekt ASARob (Aufmerksamkeits-Sensitiver Assistenz-
        Roboter) bringen Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-
        Instituts IPA den Robotern bei, sich aufmerksam zu verhal-
        ten und zu erkennen, was der Benutzer im nächsten Augen-
        blick von ihnen erwartet. Hierzu erweitern sie die Steue-
        rungssoftware des Assistenzroboters Care-O-bot 4. Die
        Forscher untersuchen im Projekt aber auch, wie sich die
        Bewegungsführung der Roboterarme nutzen lässt, um die
        Aufmerksamkeit zu steuern und zu lenken. Ziel des Projekts
        ist ein Roboter, der auf ältere Menschen zugehen und sie im
        Alltag unterstützen kann. Damit dies gelingt, reichen Ges-
        ten für die Kommunikation nicht aus. Deshalb beteiligen
        sich am Projekt auch Forscher, die sich mit der sprachlichen
        Kommunikation des Roboters befassen.<    C CARE-O-BOT.DE  AUFMERKSAM: Der Roboter als perfekter Begleiter


        TELEMEDIZIN                                                  ARZTBEWERTUNGSPORTALE
        Bessere Versorgung von Epilepsiepatienten                    jameda ändert Geschäftsmodell

        Hessen hat im Vergleich zu anderen   ligen. Von der telemedizinischen   Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 20. Februar 2018 ent-
        Bundesländern eine sehr niedrige   Beratung sollen vor allem die we-  schieden, dass das Arztbewertungsportal jameda erstmals
        Dichte an neurologischen Praxen.   niger mobilen Patienten profitie-  die Daten eines Arztes vollständig löschen muss (Aktenzei-
        Es gibt daher keine flächendecken-  ren, beispielsweise Behinderte   chen VI ZR 30/17). 2014 hatte der BGH noch anders entschie-
        de Betreuung von Epilepsiepatien-  oder Ältere. Die Unterversorgung   den. Damals stellten die Richter das große öffentliche Inte-
        ten. Für die Betroffenen ist dies   hat dazu geführt, dass es oftmals   resse an Bewertungsportalen, die bei der freien Arztwahl
        problematisch, weil sie wegen der   zu lange dauert, bis die richtige   helfen, über die informationelle Selbstbestimmung des
        Therapie mit Antiepileptika nicht   Diagnose gestellt wird. Nach Anga-    Arztes (Aktenzeichen Az. VI ZR 358/13). Im aktuellen Fall
        Auto fahren dürfen. Um                ben der Forscher       hatte eine Hautärztin sich zunächst erfolglos durch mehre-
        die Situation für die Pa-  Schneller   könnten die epilepti-  re Instanzen geklagt. Dass der BGH jetzt anders urteilte als
                              zur richtigen
        tienten zu verbessern,                schen Anfälle in zwei   2014 hängt damit zusammen, dass das Geschäftsmodell von
        fördert die Hessische                 Dritteln der Fälle ra-    jameda damals nicht berücksichtigt wurde. jameda trat nicht
        Landesregierung mit    Diagnose       scher kontrolliert     als neutraler Vermittler auf, sondern bevorzugte Ärzte gegen
        708 000 Euro den Auf-                 werden, wenn die       eine monatliche Gebühr. Beim Aufruf des Profils der „nicht-
        bau eines telemedizinischen Netz-  mittlerweile 30 zur Verfügung ste-  zahlenden“ Hautärztin blendete jameda deren „zahlende“
        werks für die Epilepsieversorgung   henden Antiepileptika frühzeitig   Konkurrenten in der näheren Umgebung ein – mit Angabe    Abb.: iStockphoto.com © Mykyta Dolmatov
        in Hessen. Dazu ist geplant, dass   und richtig eingesetzt würden.   der Note und der Entfernung zur Praxis der Hautärztin.
        das Epilepsiezentrum der Univer-  Eine wesentliche technische Inno-  jameda hat umgehend auf das
        sitätsklinik Frankfurt zunächst   vation, die auch im Rahmen des   BGH-Urteil reagiert und blen-
        fünf bis zehn Kliniken und neuro-  Projekts vorangetrieben werden   det künftig keine bezahlten
        logische Praxen mit seiner Exper-  soll, ist die Schaffung von standar-  Profile mehr ein. Damit
        tise telemedizinisch unterstützt.   disierten und zertifizierten Lösun-  will das Portal weitere
        Das Epilepsiezentrum in Marburg   gen für die telemedizinische Aus-  Zwangslöschungen ver-
        hat seine Bereitschaft signalisiert,   wertung von  EEG-Daten.<    meiden.<
        sich ebenfalls am Projekt zu betei-     C  MUK.UNI-FRANKFURT.DE  C  JURIS.BUNDESGERICHTSHOF.DE

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