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KRoumbrpikakt
Abb.: Fotolia.com © simonwhitehurst Viel Kritik
Abb.: Fraunhofer EMFT
Radiologen haben eine Bestandsauf-
Abb.: Fotolia.com © karelnoppenahme der Teleradiologie erstellt.
Miniaturpumpe regelt Augeninnendruck
Die meisten teleradiologischen
INNOVATION. Forscher der Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT in Netze in Deutschland kann
München entwickeln eine implantierbare Miniaturpumpe, die den Augeninnendruck wirksam und dauer- man kaum als Netze bezeichnen:
haft stabilisieren soll. Davon sollen Patienten profitieren, die an Erkrankungen wie Glaukom oder Phthise Einer Befragung des Chefarztfo-
leiden: Während beim Glaukom der Augeninnendruck steigt, weil das Kammerwasser im Auge nicht rich- rums Radiologie (CAFRAD) und
tig abfließen kann, wird bei der Phthise zu wenig Kammerwasser produziert, sodass das Auge in sich zu- der Konferenz der Lehrstuhlin-
sammenschrumpft. Gegen beide Erkrankungen gibt es bislang keine langfristig wirksame Therapie. Das haber Radiologie (KLR) ergab,
von den Fraunhofer-Forschern im Projekt MIKROAUG entwickelte Implantat wird auf dem Auga pfel ange- dass nur sechs von 55 Anbietern
bracht. Es besteht aus einem Mikropumpensystem, einer sensorbasierten Pumpensteuerung, einem integ- mehr als fünf Standorte, nur zwei
rierten Akku zur kontaktlosen Energieversorgung sowie einem Telemetriemodul zur Datenübertragung. mehr als zwanzig versorgen. Tele
Die Minipumpe mit einer Förderrate von maximal 30 Mikroliter pro Sekunde kann sowohl das Auge benet- radiologie in Deutschland heißt
zen als auch Kammerwasser abpumpen. Der behandelnde Mediziner kann nach einer konventionellen in den meisten Fällen, dass ein
Augendruckmessung ambulant die Flüssigkeitsmenge auf den gewünschten Wert einstellen. regionales Krankenhaus ein bis
zwei Standorte desselben T rägers
www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/Juli/miniaturpumpe-regelt-augeninnendruck.html
Teleradiologie: Befundung übers Netz
Ausgezeichnete E-Health-Projekte
mitversorgt, mehr nicht. Dazu
Der 14. eGovernment-Wettbewerb hat auf dem Berliner Zukunftskongress vier richtungsweisende passt, dass in mehr als der Hälfte
nationale E-Health-Anwendungen mit Preisen ausgezeichnet. der Netzwerke die Teleradiologen
keinerlei finanziellen Nutzen aus
Der 14. eGovernment-Wettbewerb hat erneut die besten nationalen Digitalisierungs- der Leistung ziehen. Teleradiolo-
vorhaben in Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen prämiert. In der Katego- gie ist hier reine Arbeitsverdich-
rie „Bestes eHealth-Projekt 2015“ belegte die „Echtzeitfernanpassung von Cochlea-Im- tung. Geld in die Abteilung fließt
plantaten“ der Medizinischen Hochschule Hannover und der TK-Landesvertretung weder als direkte Liquidation
Niedersachsen den ersten Platz. Zweiter wurde der „eArztbrief“ der KV Telematik. Den noch in Form einer Budgetauswei-
dritten Platz teilten sich „SafeMail“ der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Hol- tung. Was die Rahmenbedingun-
gen der Röntgenverordnung an-
stein und „ARMIN – Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen“ der gevko. Die geht, sehen die Teleradiologienut-
Preisverleihung fand am 24. Juni auf dem Zukunftskongress in Berlin statt. zer einige Problembereiche: So
60 Projekte bewarben sich um einen Spitzenplatz in den sieben Kategorien wird bei Heimbefundungsszena-
„Bestes eGovernment-Projekt“, „Richtungsweisendes Projekt zur rien die Monitorabnahme zu Hau-
Gestaltung der Modernen Verwaltung“, „Erfolgreichstes Koopera- se oft nicht finanziert. Auch be-
tionsprojekt“, „Bestes digitales Gesamtangebot einer Kommune“, trachten es viele Verwaltungen
„Bestes eHealth-Projekt“, „Agilste IT-Architektur“ und „Bestes als ein Kostenproblem, dass der
eProjekt aus Forschung, Wissenschaft und Lehre“. Arzt, der die Indikation am Ort
www.egovernment-wettbewerb.de/gewinner/gewinner-2015.html der Untersuchung stellt, über eine
kleine radiologische Fachkunde
04 x.press 15.4 verfügen muss.
www.drg.de/de-DE/2107/umfrage-
zur-teleradiologie