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Thema
wissen muss, wie viele Terminarten es gibt und INFO WARUM DIE INDUSTRIE DEN WECHSEL FÖRDERT
welche Ressourcen diesen zuzuordnen sind.
„Jede Praxis ist individuell. Manche Ä� rztinnen
POLITIK. Hartnäckig hält sich seit Jahren das Gerücht, dass Ärzte ihre Praxissoftware nicht wech-
und � rzte haben ganz genaue Vorstellungen,
seln könnten. Die Hersteller hätten kein Interesse daran, ihren Kunden den Umstieg zu ermögli-
welche Kürzel oder Tastenkombinationen ver-
chen, heißt es. Das ist unlogisch: Tatsächlich besteht aufseiten der Industrie sehr wohl ein Interes-
wendet werden sollen. Wir müssen uns mit
se an einer funktionierenden Migration der Praxisdaten. Nur so können Praxissoftware-Anbieter
ihnen zusammensetzen und planen, was davon
wechselwillige Ärztinnen und Ärzte als neue Kunden gewinnen.<
übernommen werden soll und was nicht“, fasst
Siewert zusammen. Prinzipiell müssen sich die
Nutzerinnen und Nutzer jedoch darauf einstel-
len, dass mit dem Wechsel auch Veränderungen richtung neuer Arbeitsplätze hinzu. „Dann ist
in den Arbeitsabläufen einhergehen. Idealer- man schnell bei 25 000 bis 30 000 Euro. Oft
weise nutzen � rztinnen und � rzte die Gelegen- wird dann daraus geschlussfolgert, dass so ein
heit für eine digitale Transformation. Dazu Softwarewechsel 30 000 Euro kostet, doch das
gehört in der Regel, Prozesse ganz neu und ist so nicht richtig“, betont der IT-Experte.
optimiert aufzusetzen, anstatt einfach nur bis- Für eine Umstellung müssen die vorhande-
herige analoge Arbeitsschritte elektronisch zu nen Daten konvertiert werden. Dafür nutzt zum
gestalten. Beispiel medatixx einen Dienstleister. An-
schließend muss die neue Praxissoftware in-
Datenmigration mittels Transferpaket stalliert werden. Falls damit die Einrichtung
Vor dem eigentlichen Umzug gilt es, sich um eines neuen Servers sowie von etwa fünf Ar-
ausreichende Sicherheit zu kümmern. Das be- beitsplätzen verbunden ist, ist ein Mitarbeiter
deutet: Alle Daten sollten vor jeder Soft- des Dienstleisters einen Tag beschäftigt. Im
wareumstellung extern gesichert werden. Abb.: istockphoto © sesame
Damit hierbei nichts schiefgeht, empfiehlt es
Häufig kommt mit
sich, die Unterstützung durch Experten einzu-
holen. Das kann ein externer Dienstleister oder einem Serverwechsel
– die einfachste Variante – der Softwareanbie-
ter sein. auch noch die
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen,
erfolgt die Datenmigration. Dabei werden die Einrichtung neuer
Arbeitsplätze hinzu.
Daten aus der alten Datenbank ausgelesen und
in einer Art „Zwischenlager“, dem sogenannten
Transferpaket, abgelegt. Hierbei handelt es sich
um einen Datenexport. Das Transferpaket ent- Anschluss müssen die Ärztinnen und Ärzte
hält alle ausgelesenen Informationen wie etwa sowie das Praxisteam geschult werden. „Der doch der Aufwand lohnt sich. Ist das neue Sys-
Bilder, Dokumente oder auch Arztbriefe. Die Wechsel an sich kostet zwischen 2 500 und tem erst einmal installiert, arbeitet die Praxis
Zwischenlagerung der Praxisdaten ist notwen- 3 000 Euro. Meist kommen aber zusätzliche flexibler, effizienter und ist besser gerüstet
dig, weil in der Regel die alte Software nicht Investitionen dazu“, fasst Siewert zusammen. für kommende Herausforderungen. Den Pra-
direkt mit der neuen kommunizieren kann. xisinhabern und -inhaberinnen und ihren
Mehr Zeit für das Wesentliche
Hinzu kommt, dass sie oftmals auf verschiede- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bleibt
nen Servern laufen. Ist das neue System einge- Ein Praxissoftware-Wechsel erfordert eine mehr Zeit für das Wesentliche, nämlich die
richtet, können die Daten per Datenimport auf gute Planung und Umsicht bei der Umsetzung, Patientenversorgung.< $ MIRIAM MIRZA
einen anderen Rechner übertragen werden.
Von hier aus laufen sie schließlich in die neue
Praxissoftware ein. SO MACHT ES MEDATIXX Q
Modernisierung der Hardware PRAXISSOFTWARE-WECHSEL. Meldet ein Kunde oder eine Kundin den Wunsch für einen Praxis-
Mit welchen Summen muss ein Arzt bei einem software-Wechsel an, werden alle im Text beschriebenen Schritte durchlaufen. Zusätzlich ist für
Austausch der Praxissoftware rechnen? „Das die medatixx-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wichtig zu wissen, wie viel Unterstützung ein
eigentliche Wechseln der Software ist nicht mit Kunde beziehungsweise eine Kundin wünscht. Wie bei einem Umzug auch, können sie die Kis-
hohen Kosten verbunden, doch wenn wir uns ten selbst packen oder alles ein- und auspacken lassen. Wer mehr investiert, erhält den Rund-
mit den Praxen und ihrem technischen Stand um-Service mit täglicher Unterstützung, der über eine Grundschulung hinaus geht – und das so
befassen, zeigt sich häufig ein Investitions- lange, bis die Praxisinhaber signalisieren, dass sie selbstständig weiterarbeiten wollen. Erfah-
stau“, erklärt Siewert. Häufig komme nämlich rungsgemäß passiert das nach etwa zwei Wochen. Danach läuft in der Regel alles von allein.<
mit einem Serverwechsel auch noch die Ein-
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