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bunt gemixxt
Was ist eigentlich … EINE DIGITALE IDENTITÄT?
Eine digitale Identität ersetzt im Netz das herkömmliche Ausweispapier. Im Unterschied zur analogen
Welt muss sich in der digitalen Welt ein Nutzer mit einem Passwort identifizieren.
Jeder Mensch hat eine eigene Identität. In der hängt entscheidend von der Vertrauenswür- möchte weg von diesem sperrigen Verfahren
analogen Welt machen körperliche Merkmale digkeit des Anbieters ab. Vertrauenswürdig hin zu einer Authentifizierung, die so einfach
wie das Gesichtsbild oder der Fingerabdruck, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der ist wie bei Google oder Apple – nur sicherer.
aber auch das Geburtsdatum und der Wohnort Anbieter die digitale Identität im Netz nicht Nach den Plänen der gematik soll sich der An-
den Menschen einmalig und unverwechselbar. verfolgt, etwa um ein Profil zu erstellen wender nicht nur über seine Smartcards
Mit dem Personalausweis weist er seine phy- oder Daten an Werbetreibende zu (SMC-B, eHBA) authentifizieren, son-
sische Identität nach. Damit kann er zum Bei- verkaufen. Und dass die digitale dern über einen anwendungsüber-
spiel ein Konto eröffnen oder sich bei einer Identität nicht gestohlen wird. greifenden Dienst, den Identitäts-
Grenzkontrolle ausweisen. In der digitalen Einen höheren Schutz bieten provider (IdP). Diese zentrale
Welt erfolgt der Nachweis einer Identität nicht digitale Identitäten, die eine Überprüfung der digitalen Iden-
mit einem physischen Dokument, sondern mit zusätzliche analoge Komponen- tität ermöglicht das sogenannte
elektronischen Daten. te erfordern. Ein Arzt zum Bei- Single Sign-on – die Nutzung ei-
Ein Beispiel für eine digitale Identität ist die spiel benötigt eine digitale Iden- ner Authentifizierung unabhän-
Verbindung von Benutzername und Passwort. tität, um einen elektronischen gig von den Anwendungen.
Der Benutzername ist einmalig und unver- Arztbrief zu signieren. Bestand- Die erste TI-Anwendung, die
wechselbar. Mit dem Passwort authentifiziert teil dieser digitalen Identität ist mit dem zentralen Authentifizie-
sich der Benutzer. Anbieter wie Facebook, der elektronische Heilberufsaus- rungsdienst IdP arbeitet, ist das
Google oder Apple vergeben digitale Identitä- weis. Zusätzliche Sicherheit bietet eine eRezept. Nach erfolgreicher Authentifi-
ten. Ein Apple-Nutzer kann seine digitale Iden- zeitliche Begrenzung der digitalen Identität. zierung erstellt der IdP einen sogenannten
tität nicht nur dazu verwenden, um sich bei Damit der Arzt nicht ständig eine neue Chip- Access Token – eine Art digitales Ausweisdoku-
Einkäufen in einem virtuellen Apple-Geschäft karte benötigt, soll künftig auf die Karten voll- ment. Ein Access Token wird sowohl zur Aus-
auszuweisen. Auch andere Anbieter im Internet ständig verzichtet werden. Wenn die Gültig- stellung als auch zum Einlösen des eRezepts Abb.: istockphoto.com © Archiwiz
akzeptieren die von Apple ausgestellte virtu- keitsdauer der elektronischen Zertifikate ab- benötigt. Die Identitätsprüfung übernimmt das
elle Identität zur Authentifizierung. Eine solche gelaufen ist, ist wie bei den Chipkarten aber Unternehmen RISE, das die öffentliche Aus-
bequeme Nutzung von digitalen Identitäten eine Überprüfung erforderlich. Die gematik schreibung der gematik gewonnen hat.<
Das medatixx-Quiz APP AKTUELL HERODIKOS
physiotherapie. Die Herodikos-App geht auf eine
A) Welcher Kabarettist war auch Arzt? Ärztin zurück, die in den USA Leistungssportler sport-
1. Hanns Dieter Hüsch medizinisch betreut und nach funktionellen Bewe-
2. Ludger Stratmann gungsanalysen Therapiepläne erstellt hat. Die für Pa-
3. Jürgen von Manger tienten mit Rücken- oder Kniebeschwerden konzipier-
te App funktioniert so: Der Arzt oder Therapeut führt
B) Was ist „Signal“? nach der Untersuchung funktionelle Tests auf Basis
1. Ein Messenger der verschiedenen App-Module durch, um Verhärtun-
2. Eine Suchmaschine gen, Verkürzungen oder muskuläre Dysbalancen festzustellen. Herodikos Abb.: Herodikos
3. Ein Browser erstellt auf der Basis der Ergebnisse mithilfe von künstlicher Intelligenz ein
individualisiertes Trainingsprogramm für den Patienten. Dieser kann unmit-
C) Was ist eine Firmware? telbar nach dem Arztbesuch zu Hause mit einem Tablet oder Smartphone
1. Das Softwareprodukt einer Firma die App nutzen und die für ihn bestimmten Übungen durchführen. Die ein-
2. Die grundlegende Betriebssoftware eines Unternehmens zelnen Module enthalten einfache Video- und Sprachanleitungen. Herodi-
3. Die grundlegende Betriebssoftware eines elektronischen Geräts kos zeigt den Trainingsfortschritt an und teilt dem Patienten mit, wann er
die nächste Übung machen soll. Als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA)
ist Herodikos verordnungsfähig.< C HERODIKOS.DE
C) 3. Die grundlegende Betriebssoftware eines elektronischen Geräts
B) 1. Ein Messenger
A) 2. Ludger Stratmann
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