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Kolumne kleine_Rubrik
Sinnvolle Maßnahmen gesucht! Impressum
Hurra! Der demografische Wandel hat uns wieder. Schon richtig, das ixx.press
Thema ist nicht brandneu. Trotzdem war es ein paar Jahre etwas ru- IT in der ärztlichen Praxis.
higer geworden um die Folgen dieses Wandels: Die Republik schwamm im
Herausgeber:
Geld. Der Gesundheitsfonds wusste nicht wohin mit seinen Goldreserven.
medatixx GmbH & Co. KG
Per Rente mit 63 ließ die große Koalition das gute, alte 20. Jahrhundert Kirschäckerstraße 27; 96052 Bamberg
Im Kappelhof 1; 65343 Eltville/Rhein
wieder aufleben. www. medatixx.de
E-Mail. x.press@medatixx.de
Diese Zeiten, liebe Kollegen, nähern sich dem Ende. Dass Krankenversi-
Verlag:
cherte mit ihren Beitragsgeldern dank Negativzinsen via Gesundheitsfonds
HEALTH-CARE-COM GmbH
seit Neuestem die Boni der Investmentbanker subventionieren, ist erstaun- Goethering 58; 63067 Offenbach am Main
Telefon. 069 840006 3001
lich, aber nur ein vorübergehendes Phänomen. Das Hauptproblem wird sein, Telefax. 069 840006 8001
www.health-care-com.de
dass dem Gesundheitswesen in den nächsten Jahren durch die erodieren-
Redaktion medatixx:
den Einnahmen weniger Geld zur Verfügung steht, während gleichzeitig
Alexandra John, Kornelia Kremer, Jens Naumann
die Innenarchitektur der deutschen Medizin durch die Verrentungswelle (V.i.S.d.P.), Monika Nolte, Michael Schober
und durch den nach wie vor stark weiblich dominierten Nachwuchs einen Redaktion HEALTH-CARE-COM:
deutlichen Umbau erfährt. Hans-Peter Bröckerhoff (Objektleitung), Philipp
Grätzel von Grätz, Dr. Michael Lang, Silke Weidner
Was also tun? Bei den Lösungsansätzen ist es wie bei den Aktienfonds: (Korrektorat)
Es gibt solche und solche. Im Zweifel hilft die Wissenschaft. Und die emp- Weitere Autoren dieser Ausgabe:
fiehlt: Länger arbeiten! Epidemiologen aus Oregon haben berechnet, dass Prof. Dr. Dr. Christian Dierks, Gerda Kneifel
jedes Jahr, das Arzt oder sonstiger Mensch nach dem 65. Geburtstag zu- Satz und Layout:
sätzlich arbeitet, das Leben verlängert. Super! Verlängern wir die Lebens- Katharina Doering
arbeitszeit und tun so gleich noch was für die Volksgesundheit. Natürlich Erscheinungsweise:
ist diese Korrelation genauso sinnvoll wie jene, dass Patienten im Kranken- Quartalsweise, 4 Ausgaben pro Jahr
haus immer seltener sterben, je höher der Anteil der weiblichen Ärzte ist. Preis:
Aber geschenkt, Hauptsache es lässt sich publizieren. Einzelheft 4,80 Euro, Jahresabonnement (4 Ausgaben)
18,80 Euro, inklusive Versand (innerhalb Deutschlands)
Nicht nur bei den alten, auch bei den jungen Kollegen könnte man anset-
Aboservice:
zen. Streng genommen müssen die ja nur effizienter arbeiten, und das
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Demografieproblem ist gelöst. Die Sache hat freilich einen Haken, denn die Telefon. 069 840006 3001
Post. Abo Service x.press, HEALTH-CARE-COM
junge Generation hat mit dem Burn-out-Syndrom so eine Art Antidot ent- GmbH, Goethering 58, 63067 Offenbach am Main
wickelt. Die Frage lautet also, wie sich verhindern lässt, dass die knappen Anzeigen:
Nachwuchsärzte in ihren 30ern nicht nur ständig Elternzeit nehmen, son- Beate Gehm
Telefon. 069 840006 3030
dern auch noch dauernd Burn-out kriegen. Telefax. 069 840006 8030
E-Mail. b.gehm@health-care-com.de
Da würde einem ja schon so das eine oder andere einfallen. Ge-
Auflage:
regelte Arbeitszeiten mit klarem Dienstschluss zumindest an
WIR einem Teil der Wochentage. Arbeitsbeginn für Kollegen mit 36 000
BRAUCHEN
LÖSUNGEN kleinen Kindern erst um halb neun. Abschaffung der inner- ISSN:
FÜR DEN DEMO- klinischen Klientelwirtschaft. Berechenbare Rotationen. 2192-0397
Vernünftige Kinderbetreuung in räumlicher Nähe zum
GRAFISCHEN Aufgrund der besseren Lesbarkeit verzichten wir
teilweise auf die geschlechtsspezifische Differenzie-
WANDEL. Arbeitsplatz. Solche Dinge. rung, zum Beispiel Benutzer/innen. Sämtliche Rol-
lenbezeichnungen gelten im Sinne der Gleichbe-
Großartig ein Ansatz, der beim Kongress der Internisten handlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Eine
Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen
diskutiert wurde. Ein bei Berufsverband und Fachgesellschaft in kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion
nicht übernommen werden.
Sachen Weiterbildung stark engagierter Kollege, natürlich
Chefa rzt, sagte, er sei dagegen, die Burn-out-Thematik nur als
lebensorganisatorisches Thema zu betrachten. Sein Rezept:
Mehr Supervision, mehr Balint-Gruppen. Ob er das in seiner
Klinik während der Kernarbeitszeiten anbietet, oder ob sein
Abb.: OX.11 Konzept von Burn-out-Prophylaxe vorsieht, den Jungeltern den
einen Abend pro Woche, den sie ihre Kinder länger als nur eine
Stunde sehen, auch noch mit Psychologie zuzupflastern, das
verriet er nicht. Auch nicht, wie viele seiner Assistenten gera-
de Burn-out haben. Vermutlich einige.