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KOMPAK T

eREZEPT
Privatpatienten ziehen nach KOLUMNE
P rivatversicherte können jetzt App der Versicherung eine digitale Dierks’ Antwort

Kommen wir eigentlich
Identität (Gesundheits-ID) erstel-
auch eRezepte bundesweit ein-
lösen. Allerdings ist das Verfahren len, die generell für Anwendungen dem Europäischen Gesundheits-
für sie etwas umständlicher. Im Un- wie das eRezept oder auch die ePA datenraum näher?
terschied zu gesetzlich Versicher- benötigt wird. Die Authentifizie-
ten haben Privatpatientinnen und rung gegenüber der Arztpraxis er-
Privatpatienten weder ei- folgt mittels „Online Es geht tatsächlich weiter vorwärts! Der Kompro-
ne elektronische Gesund- KVNR Check-in“, indem der Pati- missvorschlag von März ist jetzt so weit überarbei-
heitskarte noch eine ent mit der Versicherten- tet, dass das Parlament nach der Neuwahl darüber ab-
Krankenversichertennum- benötigt App den QR-Code der Pra- stimmen kann und wird. Das Inkrafttreten ist dann für
mer (KVNR), mit der sie xis scannt. Dieser Online Mitte/Ende 2025 geplant und die Anwendung der ersten
sich gegenüber der Arztpraxis aus- Check-in muss nur ein Mal erfolgen. Abschnitte wird für 2027 obligat. Bis dahin gibt es noch
weisen können. Zunächst muss die Anfangs wird sich das Angebot laut viel zu tun. Eine ganz entscheidende Wendung hat sich
private Krankenversicherung, das dem Bundesverband Deutscher Apo- für die sekundäre Datennutzung er-
Einverständnis der oder des Versi- theken-Softwarehäuser (ADAS) geben: Werden im Rahmen ei-
cherten vorausgesetzt, die Renten- noch auf einzelne private Kosten- nes Forschungsprojekts für Das von Vision
versicherungsnummer des Versi- träger beschränken. Es wird aber den einzelnen Patienten Zero erst letztes Jahr
cherten bei der Deutschen Renten- erwartet, dass nach und nach alle relevante Ergebnisse ge- geprägte „Recht auf Ge-
versicherung erfragen. Aus dieser Versicherer ihren Kundinnen und funden, muss dies der fundenwerden“ ist nun
wird dann von einer weiteren Stelle Kunden das eRezept ermöglichen Datenzugangsstelle mit- tatsächlich konkret
eine KVNR generiert. Mit dieser werden.< geteilt werden, die den geworden.
formiert, sodass dieser ent-
KVNR kann der Versicherte in der ADAS.DE ABDA.DE Dateninhaber darüber in-
scheiden kann, ob er auf
den Patienten mit den neuen, möglicher-
KV-Videosprechstunde weise therapeutischen Optionen zu-
Schnelle Hilfe im Notfall ZAHL DES QUARTALS treten sollte. Dies funktioniert na-

D ie Kassenärztliche Vereini- meldung weitergelei- 61 türlich nur, wenn mit pseudony-
misierten Daten gearbeitet

wird. Interessanterweise sieht
tet. Dort vereinbaren
gung (KV) Bayern hat das Por-
tal DocOnLine gestartet, mit dem sie einen Termin mit die Verordnung jetzt vor, dass
Patientinnen und Patienten besser einem Telearzt oder der Betroffene eine solche
gesteuert werden sollen. Dort er- einer Teleärztin und Kontaktaufnahme durch Wi-
halten alle Einwohnerinnen und Ein- begeben sich in ein Prozent der Deutschen trauen derspruch ausschließen kann.
wohner Bayerns bei akuten medizi- virtuelles Wartezim- einer KI-basierten Diagnose oder Das aber setzt voraus, dass er
Behandlungsempfehlung nicht.
nischen Be- mer. über die Möglichkeit, dass bei
schwerden eine Sollte Forschung mit pseudonymisierten
strukturierte sich her- Quelle: forsa Daten für ihn ein persönlicher Nutzen
medizinische ausstellen, dass entstehen kann, informiert werden muss.
Ersteinschät- die Videosprech- Und diese Informationspflicht ist ein Paradigmenwech-
zung. Nach Ein- stunde für die Be- sel, weil dadurch klar wird, dass die Forschung mit ano-
gabe ihrer Post- handlung ungeeig- nymisierten Daten auch konkrete Nachteile für den Pa-
leitzahl werden net ist, stehen alternativ die Wei- tienten mit sich bringt. Das von Vision Zero erst letztes
sie auf eine Sei- terbehandlung in einer Praxis, der Jahr geprägte „Recht auf Gefundenwerden“ ist durch die
te geleitet, in ärztliche Bereitschaftsdienst Diskussion mit dem Parlament und der Kommission nun
der sie online oder der Rettungsdienst zur Ver- tatsächlich konkret geworden. Dies ist ein klares, sehr
Auskunft zu fügung. DocOnLine soll die Bereit- willkommenes Signal aus der EU und ein greifbarer Fort-
ihren Krankheitssymptomen geben schaftspraxen und Notaufnahmen schritt.<
können. Anschließend erhalten sie entlasten. Die Videosprechstunden PROF. DR. DR. CHRISTIAN DIERKS
eine Empfehlung zur Versorgung. übernehmen niedergelassene Ärz- ist Rechtsanwalt und Facharzt für Allgemeinmedizin.
Falls ihre Erkrankung durch eine tinnen und Ärzte verschiedener Vorwiegend berät er mit seiner Kanzlei Leistungserbringer im
Videosprechstunde behandelt wer- Fachrichtungen.< Gesundheitswesen. Ein Schwerpunkt sind die Rechtsfragen
von Teleme dizin und E-Health.
den kann, werden sie direkt zur An- KVB.DE DOCONLINE-BAYERN.DE

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