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KOMPAKT




                                                                                   PATIENTEN ZUR DIGITALISIERUNG
                                                                                      Positiv eingestellt
                                                                                  D    er Digitalverband Bitkom hat

                                                                                       die Einstellung von 1 140 Men-
                                                                                  schen in Deutschland zur Digitali-
                                                                                  sierung des Gesundheitswesens un-
                                                                                  tersucht. Ergebnis: 89 Prozent der
                                                                                  Befragten halten die Digitalisie-
                                                                                  rung grundsätzlich für richtig und
                                                                                  71 Prozent geht sie sogar nicht
                                                                                  schnell genug. Allerdings fühlt sich
                                                                                  fast die Hälfte (48 Prozent) davon
                                                                                  überfordert. Von den TI-Anwendun-
                                                                                  gen  eRezept, eAU, ePA sowie der Vi-
                                                                                  deosprechstunde haben über 90
                                                                                  Prozent der Befragten schon einmal
                                                                                  gehört. Auch die App auf Rezept
                                 HERZSCHWÄCHE                                     ( DiGA) ist den meisten (71 Prozent)
                          Präzise Herzdiagnosen                                   bekannt. Eigene Gesundheits-Apps
                                                                                  verwenden 69 Prozent der Befrag-
        Knapp 2,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Herzschwäche. Ein Forscherteam des Unikli-  ten. Hoch im Kurs stehen dabei
        nikums Heidelberg hat neue Methoden auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, die Diagno-
        sen und funktionelle Messungen anhand von MRT-Aufnahmen des Herzens ermöglichen. Für eine ge-  Nein, auf keinen Fall  Nutze ich bereits
                                                                                                         bzw. möchte ich auf
        naue Diagnose benötigt die KI nur ein einziges MRT-Bild. Die KI wertet die Aufnahme aus und fokus-  Eher nein  9  6  jeden Fall nutzen.
        siert sich dabei auf bestimmte Bildinhalte. In der Abbildung (oben) ist der Bereich um die Mitralklappe   Nutze kein
        zu sehen, wo die KI die Druckverhältnisse während der Herzfüllung abschätzt. Dadurch können invasi-  Smartphone  13  45
        ve Untersuchungen in Zukunft überflüssig werden. Das Verfahren wurde in einer multizentrischen Stu-  4
        die mit über 60 000 Patientinnen und Patienten am Uniklinikum Heidelberg, der Universitätsklinik Ulm   Weiß nicht/
                                                                                     k. A.
        und dem Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart erprobt.<       DZHK.DE                      24
                                                                                                         Eher ja
                                                                                  UMFRAGE: Werden Sie die ePA auch in einer App nutzen?

                                KRANKENHAUSREFORM                                 Schrittzähler-Apps (45 Prozent) und
           Telemedizin kann Klinikschließungen auffangen                          Sport-Apps zum Aufzeichnen von
                                                                                  Laufen oder Radfahren (jeweils 39
        T   elemedizin kann die Unterversor-  nach der Reform. Mit telemedizinischer   Prozent). 17 Prozent überwachen ih-
                                                                                  ren Schlaf oder messen Vitalpara-
                                          Unterstützung sinkt dieser Wert auf
            gung der Patientinnen und Patien-
                                                                                  meter wie die Herzfrequenz. Die ePA
        ten in Baden-Württemberg kompensie-  3,78 Prozent. Im Bereich der Allgemei-  wird mehrheitlich begrüßt. 71 Pro-
        ren, die durch die geplante Kranken-  nen Inneren Medizin verdoppelt sich   zent wollen sie künftig verwenden.
        hausreform entsteht. Zu diesem    der Anteil der von der Krankenhausre-   Allerdings wird sie von 26 Prozent
        Schluss kommt die „Mach-                    form betroffenen Einwoh-      aus unterschiedlichen Gründen wie
        barkeitsstudie Telemedizin   Über 20        nerinnen und Einwohner von    Datenschutzbedenken (59 Prozent),
        Baden-Württemberg“ des      Standorte       drei auf sechs Prozent. Mit   Informationsdefizit (50 Prozent),
        Bosch Health Campus und des                 Telemedizin lässt sich diese   Kompliziertheit (41 Prozent) oder
        Softwareunternehmens       überflüssig      Unterversorgung auf 3,28      wegen fehlendem Mehrwert (31 Pro-
          BinDoc. Als Unterversorgung               Prozent senken. Die Studie    zent) abgelehnt. Zur Einlösung ihres
        gilt, wenn der Patient oder die Patien-  stellt fest, dass bei einer telemedizini-  eRezepts in der Apotheke vor Ort
        tin eine Fahrzeit von über 30 Minuten   schen Unterstützung in Baden-Würt-  verwenden 54 Prozent die Gesund-
        zur nächsten Einrichtung der Allgemei-  temberg 20 Krankenhausstandorte we-  heitskarte und 20 Prozent die eRe-
        nen Inneren Medizin oder Allgemeinen   niger für die Allgemeine Innere Medizin   zept-App. Nur 8 Prozent bevorzugen
        Chirurgie hat. Die Unterversorgung im   und 22 weniger für die Allgemeine Chir-  eine Online-Apotheke. Die Nachfrage
        Bereich Allgemeine Chirurgie steigt   urgie benötigt werden, um eine ver-  nach einem ausgedruckten Rezept-
        von aktuell drei Prozent der Einwohne-  gleichbare Versorgung zu gewährleis-  code liegt bei 14 Prozent.<
        rinnen und Einwohner auf acht Prozent   ten.<    BOSCH-HEALTH-CAMPUS.COM                         BITKOM.ORG

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