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KOMPAKT
PRAXISBAROMETER
Rege Nutzung der TI
W ie läuft es mit der Digitali-
sierung im niedergelassenen
Bereich? Eine Antwort darauf soll
das PraxisBarometer Digitalisie-
rung geben – eine jährliche bundes-
weite Befragung der Vertragsärzte
und -psychotherapeuten zur Digita-
lisierung in den Praxen. 2023 lag
der Schwerpunkt der Untersuchung
auf der Nutzung der elektronischen
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
(eAU), des elektronischen Rezepts
(eRezept) und der elektronischen
Patientenakte (ePA) sowie der medi-
DIABETES
Einlegesohle erkennt Fußgeschwüre
Forscherinnen und Forscher der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben eine telemedizinische
Plattform entwickelt, mit der sie die Entstehung von Fußgeschwüren bei Diabetikern im Frühstadium er-
kennen können. In einer Studie haben 140 Probandinnen und Probanden eine speziell entwickelte Ein-
legesohle mit integrierten Sensoren getragen. Die Sensoren messen die Körpertemperatur an verschie-
denen Punkten der Sohle. Temperaturveränderungen in den Füßen, die auf Fußgeschwüre hindeuten,
lassen sich so frühzeitig erkennen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben täglich zwei Mal ihre
Fußtemperatur erfasst und die Messwerte zusammen mit Fotos der Füße an den Studienarzt übermit-
telt. Dieser nutzte die Telemedizin, um Temperaturanstiege über 1,5 Grad Celsius zu überwachen. Er-
gebnis: Im Verlauf von zwei Jahren traten in der Testgruppe keine Geschwüre auf – im Unterschied zur
Kontrollgruppe, wo es fünf Geschwüre gab.< MED.OVGU.DE
zinischen Kommunikation. An der Be-
fragung des IGES Instituts im Auf-
GESUNDHEITSÄMTER trag der Kassenärztlichen Bundes-
Digitalisierung schreitet voran vereinigung (KBV) haben insgesamt
3 165 Ärzte und Psychotherapeuten
I n der Pandemie haben die rund 400 arbeiterinnen und Mitarbeiter, Pro- teilgenommen. Es hat sich herausge-
stellt, dass sich die Nutzung von KIM
(Kommunikation im Medizinwesen)
deutschen Gesundheitsämter teil-
zessdigitalisierung, IT-Sicherheit,
weise noch mit Faxgeräten gearbeitet. IT-Bereitstellung, Bürgerzentrierung, innerhalb des letzten Jahres fast
Inzwischen befinden sich viele Einrich- Zusammenarbeit sowie Software, Daten verdoppelt hat. Der Anteil der Pra-
tungen des Öffentlichen Gesundheits- und Interoperabilität bewertet. Geför- xen, die KIM-Nachrichten versendet
dienstes in der digitalen dert werden sowohl Modell- haben, ist von 20 Prozent (2022) auf
Transformation. Die Bundes- 800 Millionen projekte einzelner Gesund- 38 Prozent (2023) gestiegen. Den
regierung stellt bis 2026 heitsämter als auch Vorha- eArztbrief via KIM setzen mittler-
insgesamt 800 Millionen Euro ben auf Länderebene. Thü- weile 53 Prozent der Befragten ein;
Euro zur Verfügung. Anfang ringen entwickelt im Pro- 2022 waren es noch 40 Prozent. Die
2024 hat die dritte Förder- bis 2026 jekt eGesundheitsamt zum meistgenutzte TI-Anwendung ist die
runde begonnen. Die Förde- Beispiel eine zentrale digi- elektronische Arbeitsunfähigkeits-
rung orientiert sich an den Fort- tale Plattform. In Hessen wiederum bescheinigung (eAU), die von fast 92
schritten der Digitalisierung, die mit läuft ein Projekt mit dem Ziel, die un- Prozent der Befragten verwendet
einem speziell für das Öffentliche Ge- terschiedliche und zum Teil veraltete wird. Auch bei der Zufriedenheit
sundheitswesen entwickelten Reife- Software der Gesundheitsämter durch rangiert die eAU ganz oben. Fast 50
gradmodell bewertet werden. Der digi- eine einheitliche Softwarestruktur zu Prozent der Befragten gaben an,
tale Reifegrad wird in den acht Dimen- ersetzen.< eher bis sehr zufrieden zu sein.<
sionen Digitalisierungsstrategie, Mit- GESUNDHEITSAMT-2025.DE KBV.DE
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