Page 6 - xpress_Ausgabe 22.1
P. 6
Kompakt
INTERVIEW PLÄDOYER FÜR EPA-E-REZEPT-INTEGRATION
Die Krankenkassen sind seit Anfang 2021 gesetzlich verpflichtet, ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA)
anzubieten. Andreas Strausfeld, einer der profundesten Kenner der deutschen ePA-Landschaft, zieht eine Zwischenbilanz.
Î ÎWie ist Ihre ePA-Zwischenbilanz nach jetzt neun Monaten? Î ÎKönnten in einem solchen Gesundheits-
Die Zahlen sind noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Jeder im Cockpit auch die elektronischen Rezepte ANDREAS STRAUSFELD Abb.: © BITMARCK
ist Vorsitzender der BITMARCK-
Markt wünscht sich mehr Traffic, aber auf der anderen Seite können wir so auftauchen? Geschäftsführung. Das Unterneh-
ganz gut Erfahrungen sammeln. Wir liegen jetzt bei unseren Krankenkassen Wir wären hoch interessiert daran und plä- men setzt die ePA gemeinsam mit
dem Partner RISE unter anderem
im fünfstelligen Bereich. Das ursprüngliche Ziel war eine halbe Million bis dieren stark dafür, das Medium E-Rezept in- für zahlreiche Betriebskranken-
Jahresende. Aber da die ePA bisher nicht aktiv beworben wird und die Anbin- tegrationsfähig zu gestalten. Allerdings hat kassen und für die DAK um.
dung der Leistungserbringer Mitte des Jahres überhaupt erst begonnen hat, sich die Politik beim E-Rezept im ersten
passt das schon. Schritt für eine Stand-alone-App entschieden. Wir würden es begrüßen,
wenn eine neue Bundesregierung sich dieses Themas noch einmal anneh-
Î ÎAbgesehen von der ePA 2.0, die zum Januar starten soll, was beschäf- men würde. Es muss ja auch keine tiefe Integration sein, es reicht vielleicht
tigt Sie aktuell am meisten? schon eine Schnittstelle mit Transfermechanismus.
Eines unserer Hauptthemen ist unser GesundheitsCockpit, über das Kranken-
kassen ihren Versicherten diverse digitale Dienstleistungen zugänglich ma- Î ÎWo sehen Sie sonst noch Bedarf an Nachjustierung durch die neue
chen können, die unmittelbar mit ihrer persönlichen Gesundheit zu tun ha- Bundesregierung?
ben – beispielsweise die Prüfung von Medikamenteneinnahmen, eine Orga- Ich begrüße es sehr, dass unsere Forderungen nach einem Wechsel zum Opt-
nisationshilfe bei Einnahmeplänen und ein Vorsorgekalender. Dazu kommen out-Modell bei der ePA an zentraler politischer Stelle gehört werden und die
Adressänderungen, SEPA-Aufträge, Anträge aller Art, Bonusprogramme, ein Ampelkoalition sich dieser Meinung augenscheinlich anschließt – so wie es
E-Mail-Postfach und vieles mehr, individualisierbar auf die Bedürfnisse der im Übrigen auch im Gutachten des Sachverständigenrats angeregt wird. Dar-
jeweiligen Krankenkasse. Ziel ist, dass die Versicherten, die das möchten, über hinaus halte ich viele andere Vorschläge in diesem Gutachten ebenfalls
über das GesundheitsCockpit auch auf ihre ePA zugreifen und dass das für sehr überlegenswert. Zum Beispiel könnte man bei Beginn einer Familien-
Cockpit außerdem andere Telematikdienste nutzen kann, beispielsweise versicherung gleich eine ePA für die jeweiligen Kinder anlegen. Wer partout
Quittungen im Zusammenhang mit der eAU. keine ePA möchte, könnte sich ja wieder abmelden.<
Saubere Drucklösung für
Kliniken und Arztpraxen
IMPLANTIERBARE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
Gesunde und krankhafte Muster in Biosignalen klassifizieren
Egal ob Arztberichte, Rezepte, Wochenpläne, Rechnungen
Forscher der TU Dresden haben rungen verstärken, die wie zum oder Schriftverkehr mit den Krankenkassen – mit einem Epson
einen biokompatiblen, implantier- Abb.: TUD Beispiel bei einem Herzschlag oft Drucker erledigen Sie alle anfallenden Aufgaben ganz einfach.
baren Chip entwickelt, der dia- nur schwer von A� rzten bewertet Die saubere Technologie von Epson benötigt und verursacht
gnostische Patientendaten, bei- werden können. In Versuchen keine Wärme und garantiert einen Betrieb mit so gut wie keinen
spielsweise von EKG, EEG oder konnte die künstliche Intelligenz Partikel-Emissionen. Somit sind unsere Systeme die idealen
Mitstreiter im medizinischen Umfeld – sowohl am Arbeitsplatz
Röntgenbildern, auch innerhalb gesunde Herzschläge von drei
als auch in patientennahen oder Intensiv-Bereichen.
des menschlichen Körpers mithil- häufig auftretenden Rhyth-
fe von maschinellem Lernen ana- musstörungen mit einer Genauig- www.epson.de/gesundheitswesen
lysieren kann. Der Chip ist in der keit von 88 Prozent unterschei-
Lage, gesunde und krankhafte den. Dabei verbrauchte das Poly-
Muster in biologischen Signalen mernetzwerk weniger Energie als
wie etwa Herzschlägen in Echtzeit ein Herzschrittmacher. Die im-
zu klassifizieren und eigenständig plantierbaren KI-Systeme sind
krankhafte Veränderungen zu er- vielfältig einsetzbar. Sie können
kennen. Für ihren Chip haben die etwa verwendet werden, um
Forscher ein Netzwerk aus Poly- Herzrhythmusstörungen oder
merfasern verwendet. Durch die BIOCHIP: Polymer-basiertes künstliches neuronales Netz. Das stark nichtlineare Verhalten Komplikationen nach einer Opera-
dieser Netze ermöglicht, ähnlich zu arbeiten wie das menschliche Gehirn.
zufällige Anordnung der Polymer- tion zu überwachen und im Notfall
fasern entsteht ein sogenanntes über ein Smartphone an A� rzte und
Viele Epson Modelle
rekurrentes neuronales Netzwerk, das ähnlich chen Gehirn. Weil diese Netzwerke nichtlinear Patienten zu melden, um eine schnelle medizi- sind PTS-zertifiziert
verschaltet ist wie die Neuronen im menschli- sind, können sie bereits kleinste Signalände- nische Hilfe zu ermöglichen.< C TU-DRESDEN.DE und damit für den Druck
von Blankoformularen
06 x.press 22.1 ideal geeignet.