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Kompaktompakt
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ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE EPA
Nicht gut vorbereitet
Abb.: UNHCR/Marios Andrioitis Konstantios Alle niedergelassenen Ärzte sind ab dem Abb.: Adobestockphoto.com © credon2012
1. Juli 2021 gesetzlich dazu verpflichtet,
ihre Praxis an die elektronische Patien-
tenakte (ePA) anzubinden. Wenige Mona-
TELEMEDIZIN te vor dem Stichtag waren viele Arztpra-
Hilfe für Flüchtlinge auf Lesbos xen noch nicht ausreichend auf den Start
der ePA vorbereitet. Das ergab eine tele-
Die nach wie vor drastische Situation in den Flüchtlingscamps in Griechenland stellt das dort einge- fonische Umfrage der Krankenkasse AOK
setzte Gesundheitspersonal verschiedener Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen. Um Nordost unter 700 Arztpraxen in Berlin,
das medizinische Angebot zu stärken, wurde vor einigen Monaten ein gemeinsames Projekt der Brandenburg und Mecklenburg-Vorpom-
MedUni Wien und der Organisationen „Crisis Medical Association“ und „Hands on Global“ begon- mern. Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Befra-
nen, das in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institute for Digital Health and Patient Safety, gung (15. Februar bis 5. März 2021) fühl-
SAVD Videodolmetschen und Philips durchgeführt wird. Dabei stehen Spezialisten aus mehr als 20 te sich nur die Hälfte der befragten Arzt-
Fachbereichen wie zum Beispiel Dermatologie, Pädiatrie und Innere Medizin jeweils eine Stunde pro praxen gut auf den ePA-Start vorbereitet
Tag für fachspezifische medizinische Online-Beratungen zur Verfügung.< C MEDUNIWIEN.AC.AT – in Mecklenburg-Vorpommern waren es
nur 38 Prozent. Der Umfrage zufolge ver-
fügten zum damaligen Zeitpunkt zwar
72 Prozent der Arztpraxen in den drei
Bundesländern über einen für die Telema-
DIGITALE GESUNDHEITSANWENDUNGEN tikinfrastruktur (TI) zugelassenen Kon-
Endlich abrechenbar nektor. Das für die Nutzung der ePA not-
wendige Konnektor-Update war jedoch
Ärzte und Psychotherapeuten erhalten für rechnen, wenn er die DiGA im Zusammen- noch nicht weit verbreitet. Auch die Kar-
das Ausstellen einer digitalen Verordnung, hang mit einer Videosprechstunde verordnet. tenlesegeräte waren nur in 67 Prozent der
die dauerhaft im Verzeichnis des Bundesin- Und er kann sie mehrfach in einem Behand- befragten Praxen aktualisiert. Beim elek-
stituts für Arzneimittel und Medizinproduk- lungsfall abrechnen, sofern er unterschied- tronischen Heilberufsausweis sah es kaum
te (BfArM) gelistet ist, rückwirkend zum liche DiGA verordnet. Darüber hinaus wurde besser aus. Nur 34 Prozent der befragten
1. Januar 2021 eine Vergütung. eine weitere GOP (01471) in den Ärzte verfügten bereits über einen eHBA,
Der Erweiterte Bewertungsaus- Zwei Euro für EBM aufgenommen, die sich aus- weitere 36 Prozent hatten ihn beantragt.
schuss hat für die Verordnung schließlich auf die Verordnung Für 27 Prozent war der eHBA noch kein
die Verordnung
dieser digitalen Gesundheitsan- der Web-Anwendung „somnio“ Thema. Defizite machte die Umfrage auch
wendungen (DiGA) die Gebühren- einer DiGA bezieht. Hierbei handelt es sich beim Update der Praxissoftware aus, das
position (GOP) 01470 geschaffen. um ein Programm zur Behand- für die ePA-Nutzung benötigt wird. Nur
Reich wird ein Arzt dadurch lung von Ein- und Durchschlaf- 22 Prozent der Praxen hatten es zum Be-
nicht, er kann pro Verordnung gerade einmal störungen. Ärzte können für die Verordnung fragungszeitpunkt installiert, 34 Prozent
18 Punkte beziehungsweise 2 Euro abrech- von somnio 64 Punkte oder 7,12 Euro abrech- beantragt. Rund ein Drittel der Praxen – in
nen. Außerdem darf er eine DiGA nur Patien- nen. Darin enthalten sind die Verlaufskon- Mecklenburg-Vorpommern waren es so-
ten ab 18 Jahren verordnen. Hierfür muss der trolle und die Auswertung. Sowohl GOP gar 67 Prozent – hatten sich noch nicht um
Arzt das Arzneimittelrezept (Muster 16) 01470 als auch GOP 01471 werden bis Ende dieses Software-Update gekümmert.<
verwenden. Die GOP 01470 kann er auch ab- 2022 extrabudgetär vergütet.< C KBV.DE C AOK.DE/NORDOST
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