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Kompakt
VIRTUELLE REALITÄT Abb.: HTWK Leipzig UMFRAGE I
Abb.: iStockphoto.com © verbaska_studio
Ferngesteuerte Therapie www statt Wartezimmer
Umfragen zur digitalen Gesundheitsver-
sorgung liegen im Trend. Die S chwenninger
Krankenkasse hat eine repräsentative
Studie zum Thema „www statt Wartezim-
mer – Wie digital wird unsere Gesund-
heitsversorgung?“ unter 1 000 Erwachse-
nen durchgeführt, mit einigen überra-
schenden Erkenntnissen: Danach haben
bereits 28 Prozent der Befragten medizi-
nischen Rat im Internet eingeholt, bei-
spielsweise in einer Online-Sprechstunde
oder in einem Gesundheitsforum. Aufge-
schlossen sind die Patienten auch gegen-
über der Videosprechstunde. So gaben
34 Prozent der Befragten an, dass sie so-
gar eine Videosprechstunde bei einem
ihnen unbekannten Arzt besuchen wür-
den, „Hauptsache er ist ein Experte“. Auch
Informatiker der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig bringen einem humanoiden
Nao-Roboter das Fußballspielen bei. Um sein Verhalten besser programmieren zu können, schlüpfen
sie in die Rolle des Roboters. Mittels einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) können sie durch die Augen
des Roboters schauen und durch Kopfbewegungen die Blickrichtung steuern. Da solche Nao-Roboter
beispielsweise schon in der Demenz- und Autismus-Therapie getestet wurden, wäre es möglich, dass
Psychotherapeuten in Zukunft über die VR-Brille den Roboter steuern könnten, ohne dafür vor Ort zu
sein. Für wen eine solche Therapieform geeignet ist, müssten Psychologen und Mediziner erforschen,
so die Leipziger Informatiker.?< C HTWK-LEIPZIG.DE
KV-CONNECT VIDEOSPRECHSTUNDE: „Hauptsache der Arzt ist Experte.“
Fit für die TI
KV-Connect, der Kommunikationsdienst der Betrieb von K V-Connect verantwortlich ist. ist das Vertrauen in Technik groß. 30 Pro-
Kassenärztlichen Vereinigungen, soll noch in
diesem Jahr für den Einsatz über die Telema- Der Dienst ermöglicht den Austausch elekt- zent wären bereit, sich von einem Roboter
tikinfrastruktur (TI) zertifiziert werden.
Dadurch könnten Ärzte den eArztbrief via ronischer Dokumente über Systemgrenzen medizinisch behandeln zu lassen, „wenn
KV-Connect auch in der Telematikinfrastruk- dieser das besser könnte als ein Arzt“. Die
tur dauerhaft abrechnen, sagte Norbert hinweg. Der Austausch elektronischer Arzt- Weitergabe ihrer Daten stellt für viele Pa-
Paland, im Bundesgesundheitsministerium tienten kein Problem dar. 59 Prozent der
zusta¨ndig fu¨r Grund- briefe via KV-Connect wurde bereits in einem Deutschen würden ihre Patientendaten
satzfragen der Gesund- großen Feldtest erprobt. KV-Connect ermög-
heitspolitik und Tele- licht neben dem Austausch von eArztbriefen der medizinischen Forschung überlassen,
matikanwendungen,
auf einer Veranstal- auch den Versand von Abrechnungen, damit Krankheiten besser diagnostiziert
tung der KV T elematik
zu A¨rzten und Vertre- Dokumentationen und Nach- und behandelt werden können. Am ehes-
tern der Industrie. Die
KV Telematik ist die richten. Er steht bislang im ten damit einverstanden sind Menschen
Tochtergesellschaf t mittleren Alters (35 bis 54 Jahre). Bei den
der KBV, die für den sicheren Netz der KVen zur
Jüngeren und Älteren fällt die Bereitschaft
Verfügung. Die von der
gematik speziell für dieAbb.: iStockphoto.com © bubaone dazu etwas geringer aus. In einem Bereich
Telem at i k i n f r a s t r u k t u r sind die deutschen Patienten aber doch
entwickelte Alternative konservativ: Der Arztbesuch und das aus-
KOM-LE befindet sich
derzeit noch in der Er- führliche Gespräch in der Praxis sind 90
probungsphase.?<
C KV-TELEMATIK.DE Prozent der Befragten nach wie vor sehr
wichtig.?< C DIE-SCHWENNINGER.DE
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