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Abb.: Fotolia.com © artenotComputersimulation hilft herzkranken Kindern eGK-Umfrage
Abb.: Fraunhofer MEVIS
Wie die Deutschen über die elektro-
Abb.: iStockphoto.com © masterzphotois; gematik.denische Gesundheitskarte denken.
BILDVERARBEITUNG. Patienten mit angeborenen Herzfehlern müssen sich häufig bereits im Kindesalter
Ber telsma n n-Sti f tu ng u nd
vielen Operationen unterziehen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bildgestützte Medizin MEVIS in Barmer GEK haben die Ein-
stellung der deutschen Bevölke-
Bremen haben im EU-Projekt CARDIOPROOF eine Software entwickelt, die bestimmte Eingriffe simulieren rung zur elektronischen Ge-
sundheitskarte (eGK) unter-
kann. Hierzu verwenden die Forscher MRT-Aufnahmen vom Herzen der Patienten. Diesen Aufnahmen ent- sucht. Ergebnis der Studie „Ge-
su ndheitsmonitor 2016“: Die
nehmen sie nicht nur die Information über die Form der Blutgefäße, sondern auch über den Blutfluss. Bei Mehrheit der Deutschen akzep-
tiert die eGK, aber 26 Prozent
einem Patienten mit einer stark verengten Aorta zum Beispiel können sie dadurch den Blutdruck vor und sind der Meinung, dass sie mehr
kostet als nützt. Nur die wenigs-
hinter der Gefäßverengung berechnen. Über diese sogenannte Druckfeldsimulation lassen sich am Rechner ten der Befragten wissen, was die
eGK kann und welche Daten auf
verschiedene Interventionen durchspielen und abschätzen, wie sich beispielsweise das Setzen eines Stents ihr gespeichert werden. Bei-
spielsweise wussten drei von
in einer verengten Aorta auf den Blutdruck und Blutfluss auswirken würde. Vom neuen Verfahren erhoffen zehn, dass auf der eGK nur Not-
sich die Forscher, dass es nicht nur die Qualität der Therapie verbessert, sondern auch die Notwendigkeit Nüchtern betrachtet: Die Gesundheitskarte
einer Intervention auf den Prüfstand stellt. Dadurch könnten den kleinen Patienten einige Operationen fall- und Pflichtdaten, aber keine
medizinischen Informationen
erspart bleiben. www.mevis.fraunhofer.de www.cardioproof.eu gespeichert werden. 62 Prozent
der Befragten fühlen sich zu we-
Startschuss für den E-Arztbrief nig über die eGK informiert. Die
repräsentative Umfrage erfolgte
Vertragsärzte erhalten ab 2017 eine finanzielle Förderung für den elektronischen Austausch von schriftlich im Jahr 2015 unter
1?598 erwachsenen Männern und
Arztbriefen. Sie benötigen hierfür unter anderem einen elektronischen Heilberufeausweis. Frauen. Gegenüber einer ersten
Umfrage im Jahr 2006 hat sich
Ab dem 1. Januar 2017 können Vertragsärzte elektronische die Einstellung der Deutschen
Arztbriefe abrechnen. Das E-Health-Gesetz sieht eine finan- zum Datenschutz verändert. 2006
zielle Förderung in Höhe von 55 Cent pro Brief vor, die nach einer war noch fast jeder Dritte damit
einverstanden, dass Angaben
Richtlinie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zwischen über seine medizinischen Leis-
tungen gespeichert werden – 2015
Sender (28 Cent) und Empfänger (27 Cent) aufgeteilt wird. Die sind es nur noch 18 Prozent. Bei
der Speicherung der Medikation
Ärzte erhalten diese Vergütung als Aufwandsentschädigung, weil und der Notfalldaten auf der
Karte ist die Zustimmung
sie in die technische Infrastruktur zur elektronischen Übermittlung gegenüber 2006 gesunken.
von Arztbriefen investieren müssen. Ein erstatteter E-Arztbrief kann kein www.gesundheitsmonitor.de
zweites Mal vergütet werden, wenn er zusätzlich auf dem Postweg an denselben
Empfänger versendet wird. Für den Versand von E-Arztbriefen gibt es eine fach-
gruppenabhängige Obergrenze, die sich an der Zahl der Behandlungsfälle im
jeweiligen Quartal orientiert. Die KBV-Richtlinie legt fest, dass Versand und
Empfang elektronischer Arztbriefe mit der Praxissoftware verschlüsselt und
über ein virtuelles privates Netzwerk erfolgen müssen. Weiterhin bestimmt die
Richtlinie, dass der Arzt den elektronischen Arztbrief mit seinem Heilberu-
feausweis qualifiziert elektronisch signieren muss. www.kbv.de
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