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KRoumbrpikakt
Abb.: iStockphoto.com © ucharSmartphone ersetzt Blindenhund Noch zögerlich
Abb.: KIT
E-Health-Angebote sind attraktiv,
Abb.: iStockphoto.com © DigtialStormwerden aber noch wenig genutzt.
ASSISTENZSYSTEM. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit 1,7 Millionen Euro die
Bei der Nutzung telemedizini-
Entwicklung eines tragbaren elektronischen Assistenzsystems für Blinde und Sehgeschädigte. Dieses soll scher Anwendungen klaffen
Wunsch und Wirklichkeit stark
der betroffenen Patientengruppe zu einer größeren Mobilität verhelfen, indem es sie in die Lage versetzt, auseinander. Dies zeigt eine ak-
tuelle Umfrage des Meinungsfor-
sich in städtischen und verkehrsreichen Lebensräumen zu bewegen. Die Forscher entwickeln hierzu eine schungsinstituts TNS Infratest.
Danach könnte sich jeder Vierte
barrierefreie, akustische und haptische Benutzerschnittstelle, die sich an die Bedürfnisse der Benutzer an- vorstellen, bei einem Online-Arzt
eine zweite Meinung einzuholen.
passen lässt. Eine in Brusthöhe des Trägers angebrachte Kamera erfasst „Hindernisse“ wie Straßenschilder, Aber nur zwei Prozent der Be-
fragten haben dies tatsächlich
Absperrungen oder Passanten und schickt die Daten via Bluetooth zur Auswertung an das Smartphone, das schon einmal getan. Ähnlich ver-
hält es sich bei der Übermittlung
mit verschiedenem Kartenmaterial, beispielsweise aus Katasterämtern, gefüttert wurde. Die Details zur von persönlichen Gesundheits-
daten an den Arzt. 46 Prozent der
Umgebung werden dann über eine Braillezeile – ein Gerät, das Computerdaten in Blindenschrift darstellen Befragten wären dazu bereit,
ihren Blutdruck automatisch
kann – ausgegeben. Im Verbundprojekt „TERRAIN“ entwickeln Forscher aus verschiedenen Unternehmen
Startbereit? Die Masse zögert noch.
und Einrichtungen dieses Navigationssystem für Blinde und Sehgeschädigte. Ende 2017 soll das erste Sys-
messen zu lassen und die Mess-
tem an Probanden getestet werden. www.terrain-projekt.de werte an den Arzt zu übermit-
teln. In der Realität haben aber
Hoffnung für Todkranke erst ein Prozent ihre Blutdruck-
werte auf elektronischem Weg an
Ein zentrales Transplantationsregister soll für Transparenz bei der Organvergabe sorgen. den Arzt geschickt.
Damit möchte die Bundesregierung wieder mehr Menschen zur Organspende bewegen. Auch bei anderen digitalen
Gesundheitsangeboten halten
Kontrolliert: Seit den Skandalen um manipulierte Wartelisten für Or sich die Deutschen zurück. So
Organvergabe gantransplantationen ist die Bereitschaft der deutschen bestellen 15 Prozent der Befrag-
Bevölkerung zur Organspende stark zurückgegangen. Dem ten Medikamente überwiegend
online – 25 Prozent haben dies
versucht die Bundesregierung mit einem neuen Gesetz zur vor. Arzttermine vereinbaren
bisher nur sieben Prozent über
Errichtung eines Transplantationsregisters entgegenzuwir- das Internet, aber 47 Prozent
können sich dies vorstellen. Um
ken. In diesem Register sollen die bislang dezentral von die E-Health-Nutzung zu opti-
mieren, empfehlen Experten,
Transplantationsz entren sowie den mit der Nachsorge be- den Datenschutz zu verbessern
und die E-Health-Infrastruktur
trauten Ärzten erhobenen transplantationsmedizinischen auszubauen.
Daten von verstorbenen Organspendern, Organempfängern www.land-der-ideen.de
und Lebendspendern zusammengefasst und miteinander ver-
knüpft werden. Für die Errichtung und den Betrieb einer Trans-
plantationsregisterstelle ist die Selbstverwaltung zuständig.
Um die transplantationsmedizinischen Daten an das Register
zu übermitteln, soll unter der Leitung des Robert Koch-Instituts
ein einheitlicher Datensatz erarbeitet werden.
www.bmg.bund.de/themen/praevention/organspende/regelung-der-organspende.html
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