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Abb.: © Gstudio Group - Fotolia.com (M)Blutzuckermessung mittels Tätowierung Aktivitätsdaten
Abb.: Jacobs School of Engineering / UC San Diego
Viele Deutsche würden ihre Bioda-
Abb.: © TSUNG-LIN WU - Fotolia.comten der Krankenkasse überlassen.
WEARABLE TECHNOLOGY. Forscher der University of California in San Diego haben eine nicht dauerhafte
Werden die Deutschen ein
Tätowierung entwickelt, mit der Diabetiker ihren Blutzuckerwert messen können, ohne dass sie dazu ei- Volk von Gesundheitsbe-
wussten? Die Verkaufszahlen
nen Tropfen Blut benötigen. Die Tätowierung extrahiert und misst den Blutzuckerspiegel in der Flüssigkeit von sogenannten Wearables, also
Smartwatches, Aktivitätstrack-
zwischen den Hautzellen. Dazu drucken die Forscher ein Muster aus Elektroden auf ein Tätowierpapier. ern oder Datenbrillen sowie sta-
tionären „Smart Devices“ zur
Dann wird die Haut für zehn Minuten einem schwachen elektrischen Strom ausgesetzt. Dies führt dazu, Messung von Verhaltens- und
Biodaten steigen stetig. Kran-
dass Kalium-Ionen in der Flüssigkeit zwischen den Hautzellen zur Elektrode auf der Tätowierung wandern. kenkassen und -versicherer
Mit im Schlepptau haben sie dabei Glucosemoleküle, die ebenfalls aus der Flüssigkeit stammen. Ein in der Freigiebig: Datenweitergabe an Kassen
Tätowierung integrierter Sensor misst die Stärke der elektrischen Ladung, die auf die Glucose zurückgeht. möchten die individuellen Ver-
haltensdaten für ihre Tarifie-
Dieser Sensor ist extrem empfindlich: Die Glucosekonzentration in der Flüssigkeit zwischen den Hautzellen rung nutzen. Bei den Deutschen
ist dafür durchaus Potenzial
ist hundertmal geringer als die im Blut. www.pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ac504300n vorhanden: Etwa jeder Dritte (32
Prozent) kann sich grundsätz-
Elektronischer Arztbrief im Feldtest lich vorstellen, gesundheits- und
fitnessbezogene Daten zu mes-
Die KV Telematik sucht Arztnetze, die sich am Feldtest zur Erprobung des elektronischen sen und mit der Krankenversi-
Arztbriefes beteiligen. Teilnehmen können Netze ab einer Größe von 15 Arztpraxen. cherung zu teilen, um dadurch
Vorteile zu erhalten. Für 39 Pro-
Passend zum Entwurf des E-Health-Gesetzes, welches auch die Förderung von elek- zent kommt das allerdings nicht
tronischen Arztbriefen (eArztbrief) vorsieht, startet die KV Telematik (KVTG), ein infrage. Dies geht aus der aktu-
Tochterunternehmen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, einen Feldtest zur Er- ellen Studie „Quantified Health“
probung des eArztbriefes. Die KVTG hat den elektronischen Arztbrief gemeinsam mit des Marktforschungsinstituts
YouGov hervor, für die insge-
Softwarehäusern und Kassenärztlichen Vereinigungen entwickelt und samt rund 1 000 Personen im
sucht für dessen Erprobung interessierte, engagierte Arztnetze. Zur Dezember 2014 repräsentativ
Unterstützung der Arztnetzsuche kooperiert die KVTG mit der Agentur befragt wurden. Allerdings
Deutscher Arztnetze. Der Feldtest ist offen für alle Arztnetze. Dabei rechnen 73 Prozent der Befrag-
ten auch damit, dass sie bei einer
sind die Mindestanforderungen für ein teilnehmendes Netz wenigs- Verschlechterung ihres Gesund-
tens 15 Arztpraxen – sowohl Haus- als auch Fachärzte oder Psy- heitszustandes höhere Beiträge
chotherapeuten. Für die erfolgreiche Studienteilnahme wird eine bezahlen müssen.
Aufwandsentschädigung von bis zu 400 Euro pro Pra-
xis an das Arztnetz gezahlt. Eine praxisnahe www.research.yougov.de/services
Evaluation begleitet die Studie. Ziel ist es, den
eArztbrief über KV-CONNECT mit den Partner-
netzen so zu optimieren, dass der Einsatz ab
2016 in der breiten Ärzteschaft erfolgt.
www.kv-telematik.de
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