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Kompaktompakt
K
TELEMATIKINFRASTRUKTUR
Höhere Pauschalen
Nachdem sich Kassenärztliche Bundes-
vereinigung (KBV) und GKV-Spitzenver-
band nicht auf höhere Kostenerstattun-
gen für die Telematikinfrastruktur (TI)
einigen konnten, hat das Bundesschieds-
amt festgelegt, dass die Pauschalen für
den TI-Anschluss angehoben werden sol-
len. Für die Erstausstattung mit Konnek-
toren und stationären Kartenterminals
Abb.: Jürgen Brugger / Uniklinikum Würzburg 1 549 Euro), Praxen mit über sechs A� rz-
erhalten Praxen mit bis zu drei A� rztinnen
und A� rzten künftig 1 661,50 Euro (bisher
tinnen und A� rzten erhalten 2 956,50 Euro
(bisher 2 619 Euro). Die Pauschale für sta-
tionäre Kartenterminals steigt von 595
Euro auf 677,50 Euro. Für die Nutzung der
ANÄSTHESIE
Alle Vitalparameter im Blick
Das Uniklinikum Würzburg setzt in seinen OP-Sälen Assistenzärztinnen und Assistenzärzte für die an-
ästhesiologische Behandlung von Patientinnen und Patienten ein. Fachärztinnen und Fachärzte der Abb.: iStockphoto.com © olegback
Klinik für Anästhesiologie unterstützen sie dabei als sogenannte Supervisoren. Diese bekommen in
einem zentralen Raum die Vitalparameter aller Patienten am Bildschirm angezeigt. Falls sie in den
OP-Saal müssen, wurden sie bislang am Telefon über deren Gesundheitszustand auf dem Laufenden
gehalten. Zukünftig bekommen die Supervisoren die Vitaldaten ihrer gesamten Patienten auf einer
Datenbrille angezeigt.< C UKW.DE
Komfortsignatur wird ein zusätzliches
Lesegerät benötigt, das ebenfalls mit
GRENZÜBERSCHREITENDER AUSTAUSCH 677,50 Euro erstattbar ist. Für die Ein-
Europäischer Datenraum richtung eines KIM-Dienstes erhalten Pra-
xen künftig 200 Euro (bisher 100 Euro).
Die EU-Kommission hat einen Gesetzentwurf Austausch von Gesundheitsinformationen Die Pauschale für das Konnektor-Update
für den Aufbau eines Europäischen Daten- setzt eine bestimmte Qualität der Gesund- zum Notfalldatenmanagement wird von
raums (European Health Data Space/EHDS) heitsdaten voraus. Außerdem müssen die 380 auf 530 Euro angehoben, die zugehö-
vorgestellt. Patientinnen und Patienten sol- verschiedenen Datenquellen wie ePA oder rige Integrationspauschale für das Praxis-
len dadurch in die Lage versetzt werden, Ge- Register miteinander vernetzt sein, was eine system-Update steigt von 150 auf 400
sundheitsdaten wie eRezepte oder Entlass- Interoperabilität sowohl der Infrastruktur Euro. Das Update für die elektronische
berichte grenzüberschreitend als auch der IT-Systeme erfor- Patientenakte wird mit 350 Euro (bislang
und in Echtzeit mit A� rzten und Austausch dert. Für die Gesundheitsdaten 150 Euro) vergütet. Auch die Betriebskos-
Apotheken zu teilen. Der Arztbe- soll der FAIR-Grundsat z tenpauschalen werden angehoben. Pro
von Gesund-
such im Ausland soll auf diese („ Findable, Accessible, Interope- Quartal erhalten A� rztinnen und A� rzte
Weise, beispielsweise bei einem heitsdaten rable and Reusable“) gelten. Sie 5,25 Euro für das Notfalldatenmanage-
Notfall, erleichtert werden. Darü- sollen auffindbar, zugänglich, ment, 7,50 Euro für den eMedikationsplan
ber hinaus wird der einheitliche interoperabel und wiederver- und 23,50 Euro für die elektronische Pa-
europäische Datenraum auch dazu genutzt wendbar sein. Besonderes Augenmerk legt tientenakte. Der Absturz von bestimmten
werden, um Daten beispielsweise aus elek- die Kommission auf den Datenschutz. Der Kartenterminals beim Einlesen der neu-
tronischen Patientenakten (ePA) oder Pati- Europäische Datenraum wird den Artikel 20 esten Generation der Gesundheitskarte
entenregistern sowie Genomikdaten für die der DSGVO einhalten. Außerdem dürfen die kann mit einem speziellen Aufsatz ver-
Gesundheitsforschung der Gesundheitspoli- Daten nicht zu Werbezwecken eingesetzt mieden werden. Hierfür gibt es einen Zu-
tik zur Verfügung zu stellen. Der effiziente werden.< C EC.EUROPA.EU schlag von 35,46 Euro.< C KBV.DE
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