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Kompaktompakt
        K



                                                                                  UMFRAGE
                                                                                  Digitale Angebote

                                                                                  Die Pandemie hat offenbar dazu geführt,
                                                                                  dass digitale Gesundheitsangebote für die
                                                                                  Deutschen immer wichtiger werden. Einer
                                                                                  Erhebung des Digitalverbands  Bitkom zu-
                                                                                  folge haben 78 Prozent der Deutschen in
                                                                                  den vergangenen 18 Monaten die Bedeu-
                                                                                  tung der Digitalisierung des Gesundheits-
                                                                                  wesens erkannt. 71 Prozent der Befragten
                                                                                  wünschen sich einen schnelleren Ausbau
                                                                                  der digitalen Angebote in der Medizin (ge-
                                                                                  genüber 65 Prozent im Jahr 2020). Den
                                                                            Abb.: Entertainment Computing Group  Prozent auf ihrem Smartphone gespei-
                                                                                  digitalen Impfnachweis haben bereits 42
                                                                                  chert. Weitere 26 Prozent wollen ihn sich
                                                                                  „in jedem Fall“ und 15 Prozent „wahr-




        VIRTUAL REALITY
        Ohne Angst in die Röhre

        Mit der Smartphone-App „Pingunauten Trainer“ können sich Kinder spielerisch auf eine Untersuchung
        im Magnetresonanztomographen (MRT) vorbereiten. Zusätzlich zur App gibt es eine Bastelanleitung
        zum Herunterladen, um aus dem Smartphone eine 3D-Brille zu machen. Damit können sich die Kinder
        in einen virtuellen MRT legen und üben, trotz des unangenehmen Lärms während der Untersuchung                   Abb.: iStockphoto.com © sorbetto
        ruhig und entspannt zu bleiben. Das an der Universität Duisburg-Essen entwickelte und am Universi-
        tätsklinikum Essen erprobte Verfahren ist für den MSD Gesundheitspreis 2021 nominiert.<
                                                               C PINGUNAUTEN.DE





        ELEKTRONISCHER HEILBERUFSAUSWEIS
        Noch Luft nach oben                                                       scheinlich“ besorgen.  An der elektroni-
                                                                                  schen Verordnung sind 59 Prozent der
        Drei Monate vor dem geplanten Start der  Äusweise auf jeweils 15 000, sodass Ende Ju-  Befragten interessiert, 39 Prozent wollen
        elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbeschei-  li etwas mehr als 100 000 Ä� rzte – 46,59 Pro-  sie nicht nutzen. Ein größeres Interesse
        nigung (eAU) verfügte nach einer Auswer-  zent der niedergelassenen und 11,16 Prozent   besteht an der elektronischen Patienten-
        tung der Bundesärztekammer (eHBA-Repor-  der stationären Ä� rzte – mit einem eHBÄ aus-  akte (ePA), die 66 Prozent der Befragten
        ting – August 2021) nur knapp die Hälfte der  gestattet waren. Dieser Anstieg war zu er-  in Zukunft verwenden möchten. Auf wenig
        niedergelassenen Ä� rzte über einen       warten, da Stand Redaktions-    Interesse stößt die ePA jedoch bei 21 Pro-
        elektronischen Heilberufsausweis   Geringes    schluss niedergelassene Ä� rzte ab   zent der Befragten. Ü� ber die Hälfte dieser
        (eHBA). Den eHBA benötigen Arzt-          dem 1. Oktober keine papierba-  Nutzer hat vor allem Bedenken hinsicht-
                                     Interesse
        praxen zum Signieren der eAU,             sierte AU mehr ausstellen dürfen.   lich der Datensicherheit. Ein weiteres Er-
        aber auch für die elektronische   am eHBA   Die Bundesärztekammer weist in   gebnis der Umfrage: Digitale Gesund-
        Patientenakte oder das eRezept.           ihrem eHBA-Reporting darauf hin,   heitsanwendungen („App auf Rezept“)
        Die Ausgabe des eHBA verlief zu-          dass die geringere Zahl der an � rz-  sind bei den Versicherten noch nicht an-
        nächst  schleppend.  Während  im  Februar  te im stationären Bereich ausgegebenen   gekommen. Nur wenige von ihnen haben
        knapp 35 000 der elektronischen Ärztaus-    eHBAs vor dem Hintergrund gesehen werden   eine DiGA bereits genutzt. Während 51
        weise ausgegeben waren, besorgten sich in  muss, dass nicht jeder Arzt im Krankenhaus   Prozent sich die Nutzung einer App auf
        den Folgemonaten jeweils weniger als 10 000  in Arbeitsprozesse eingebunden ist, die einen   Rezept vorstellen können, sind 45 Prozent
        Ä� rzte einen eHBÄ. Erst im Juni und Juli stieg  eHBA erfordern.<         aktuell nicht daran interessiert.<
        die Zahl der ausgegebenen elektronischen            C BUNDESAERZTEKAMMER.DE                      C BITKOM.ORG

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