Page 25 - xpress_Ausgabe 20.4
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bunt gemixxt



        Was ist eigentlich … EINE VIDEOSPRECHSTUNDE



        Die Videosprechstunde stellt eine Alternative zur konventionellen Sprechstunde in der Arztpraxis dar.
        Sie muss nach den Vorgaben von KBV und GKV-Spitzenverband erfolgen und über einen zertifizierten
        Dienstleister ablaufen.

        Bei einer Videosprechstunde findet die Betreu-  verschiedenen anerkannten Stellen vorgenom-  Maßnahmen sicherstellen, dass die Vertrau-
        ung eines Patienten durch einen Arzt oder  men werden. KBV und GKV-Spitzenverband  lichkeit der Videosprechstunde dennoch gesi-
        Psychotherapeuten nicht im Sprechzimmer,  führen auf ihrer jeweiligen Homepage eine  chert ist.
        sondern telemedizinisch statt. Um die Vertrau-  Liste mit allen zertifizierten Videodienstan-  Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgt
        lichkeit zu gewährleisten, muss die Privatsphä-  bietern. Ende August 2020 waren 40 Anbieter  dafür, dass die gesamte Information vor der
        re des Patienten geschützt werden. Die Vi-  gelistet.                  Übertragung verschlüsselt und erst beim Emp-
        deosprechstunde findet deshalb, wie eine                               fänger entschlüsselt wird. Die Peer-to-Peer-
        herkömmliche Sprechstunde, hinter verschlos-                           Verbindung ermöglicht nur ein klassisches
        senen Türen statt.                                                     Arzt-Patienten-Gespräch. Der Aufbau einer
           An die verwendete Technik werden beson-                             Videokonferenz, bei der zum Beispiel ein An-
        dere Anforderungen gestellt, die KBV und                               gehöriger oder ein weiterer Arzt über eine
        GKV-Spitzenverband in Anlage 31b zum Bun-                              zusätzliche Leitung hinzugeschaltet wird, ist
        desmantelvertrag Ärzte geregelt haben. Arzt                            nicht vorgesehen. Allerdings darf bei der Vi-
        und Patient können nicht einfach ein Videote-                          deosprechstunde mit einem pflegebedürftigen
        lefonat über einen beliebigen Messengerdienst                          Patienten eine Pflegekraft, die an der Versor-
        oder ein Videokonferenztool führen, sondern                            gung des Patienten beteiligt ist, anwesend sein.
        müssen einen zertifizierten Videodienstanbie-                          Für die Videofallkonferenz mit anderen Ärzten
        ter verwenden. Zertifizierung bedeutet, dass   Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Kommu-  oder Pflegekräften kann ein anderer Video-
        der Anbieter den Nachweis erbracht hat, dass  nikation über eine sogenannte Peer-to-Peer-  dienst genutzt werden.
        er die Anforderungen an die Vertraulichkeit,  Verbindung. Das bedeutet, dass eine Art Stand-  Zur Vertraulichkeit gehört auch, dass die
        Integrität und Verfügbarkeit der personenbe-  leitung zwischen Arzt und Patient aufgebaut  Videosprechstunde nicht aufgezeichnet wer-
        zogenen Daten erfüllt.  Der Anbieter benötigt  wird. Ein zentraler Server darf nicht zum Ein-  den darf – weder vom Arzt noch vom Patienten.  Abb.: Adobestock.com © Trueffelpix
        einen Nachweis für die IT-Sicherheit und den  satz kommen. Wenn der Videodienstanbieter  Darüber hinaus muss der Arzt die Identität des
        Datenschutz. Die Zertifizierung erfolgt nicht  von der Peer-to-Peer-Verbindung abweicht,  Patienten kennen. Der Patient darf sich nicht
        durch eine zentrale Behörde, sondern kann von  muss er durch technische und organisatorische  unter einem Pseudonym anmelden.<

        Das medatixx-Quiz                                   APP AKTUELL         MIKA



                                                              krebserkrankung. Die Diagnose Krebs ist für Pati-
        A)  Die Spanische Grippe überrollte Europa            enten in der Regel ein Schock. Die App Mika soll diese
        1. in zwei Wellen                                     Patienten über den gesamten Verlauf der Therapie
        2. in drei Wellen                                     unterstützen und dazu beitragen, dass sie wieder si-
        3. in vier Wellen                                     cher durchs Leben gehen und neuen Mut fassen. Dazu

        B) Wofür steht die Abkürzung „MIO“?                   bietet die App einen täglichen Check-up an, mit dem
                                                              die Patienten ihre Symptome und ihr Wohlbefinden
        1. Medizintechnik im OP                               dokumentieren können. Die App fragt die Patienten,
        2. Mikrobiologische Organisation                      wie es ihnen geht, wie sie geschlafen und was sie gegessen haben, ob sie   Abb.: Fosanis
        3. Medizinisches Informationsobjekt
                                                              Schmerzen haben oder ob die verschriebenen Medikamente wirken. Je nach
        C)  Wie viele Nutzer verwenden die Corona-            den Antworten, die die Patienten geben, erhalten sie Ratschläge und weiter-
                                                              führende Informationen oder die Empfehlung, ihren Arzt aufzusuchen. Die
           Warn-App (Stand: Ende Juli 2020)?                  App bietet auch Entspannungsübungen an, um den Stress vor einer Chemo-
        1. 6 Millionen                                        therapie abzubauen. Darüber hinaus hält Mika Rezepte für eine gesunde Er-
        2. 16 Millionen                                       nährung bereit. Mika wurde von einem Berliner Start-up in Kooperation mit
        3. 60 Millionen
                                                              Onkologen und Psychologen der Charité und dem Nationalen Centrum für
                                                              Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg entwickelt und soll als Digitale Ge-
                                                              sundheitsanwendung (DiGA) verordnet werden können.<   C MITMIKA.DE
                                                    C) 2. 16 Millionen
                                                    B) 3. Medizinisches Informationsobjekt
                                                    A) 2. In drei Wellen
                                                                                                             x.press 20.4   25
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