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Titelgeschichte
Der Patient wiederum gibt bei der Registrie-
rung seine persönlichen Daten an. Kassenpa-
tienten hinterlassen ihre Kassendaten und die
Versichertennummer, Privatversicherte die Abb.: iStockphoto.com © Proxima Studio
Zahlungsmodalitäten. Bevor die Videosprech-
stunde beginnt, authentifiziert sich der gesetz-
lich Versicherte, indem er seine Gesundheits-
karte in die Kamera hält. Der Arzt überprüft,
ob die Angaben auf der Karte mit den Anmel-
dedaten des Patienten übereinstimmen. Da-
nach erfolgt das Arzt-Patienten-Gespräch.
Für die Dokumentation verwendet der Arzt
die Plattform des Telemedizin-Anbieters oder
– je nach Konzept – seine eigene Praxissoft-
ware. Für die KV-Abrechnung sind die Abrech-
nungsdaten auf jeden Fall in die praxiseigene
Software zu übernehmen, denn die Abrech-
nung findet mit der regulären KV-Abrechnung
Der Patient hält zur
der Praxis statt. Bei Privatpatienten gibt es je stellt, kann er dies für Privatpatienten bereits
nach Anbieter unterschiedliche Konzepte, wer heute als eRezept beziehungsweise eAU ver-
die Rechnungen fakturiert. Authentifizierung seine senden. Perspektivisch werden eRezept und
Gesundheitskarte in
Die Abrechnung findet auch hier nach den eAU auch für GKV-Patienten verfügbar sein.
geltenden Gebührenordnungen statt. Während In den kommenden Quartalen werden sich
die Kamera.
der Arzt bei Privatpatienten nach der Gebüh- diese digitalen Verordnungen gemäß der
renordnung für Ärzte (GOÄ) abrechnet, nutzt Roadmap des Gesetzgebers in den Praxen eta-
er bei Kassenpatienten den einheitlichen Be- patienten niedriger ist, als wenn er den Pati- blieren. Bis dahin versendet der Arzt die For-
wertungsmaßstab (EBM). Für die Dienstleis- enten in seiner Praxis behandeln würde. mulare zumindest bei Kassenpatienten pos-
tung des Telemedizin-Anbieters entrichtet er talisch; bei Privatpatienten digital oder posta-
Hindernisse für Kassenpatienten
eine Gebühr aus diesem Honorar, sodass der lisch.
Umsatz je Fall auch aufgrund der Abschläge bei Falls der Arzt ein Medikament verordnet oder Die Vermittlung der Ärzte erfolgt bei den
telemedizinischen Behandlungen von Kassen- eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus- Anbietern auf unterschiedliche Art. Bei einem
INFO TELEMEDIZIN-ANBIETER IM VERGLEICH
ANBIETER jameda Kry TeleClinic ZAVA
Grundsätzlich alle Fachrich- Allgemeinmedizin Grundsätzlich alle Fachrich- Grundsätzlich alle Fach-
MEDIZINISCHE tungen, keine besonderen Innere Medizin tungen, schwerpunktmäßig richtungen, keine besonderen
SCHWER- Schwerpunkte genannt Pädiatrie Allgemeinmedizin Schwerpunkte genannt
PUNKTE Innere Medizin
Gynäkologie
Pädiatrie
Dermatologie
Orthopädie
Deutschlands größte Arzt- Größter europäischer Anbie- Innovationsführer: erste Onli- Hausbesuche ( Medlanes),
BESONDERE Patienten-Plattform zur Arzt- ter mit über 3 Millionen ne-Behandlung (2016), erstes eRezept, Online-Training (Lear-
MERKMALE suche mit monatlich über Videosprechstunden; elektronisches Rezept (2018), ning Hub), Kollegenaustausch,
7 Millionen Nutzern; Video- Fortbildungen für Ärzte erste elektronische Krank- Anzeige von Arztprofilen vor
sprechstunden-Termine direkt schreibung (2019), erste bun- der Terminbuchung, Neupatien-
über die Online-Terminverga- desweite Schnittstelle zu ten-Akquise möglich
be buchbar; Neupatienten- Apotheken vor Ort – 97 Pro-
Akquise möglich zent Abdeckung (2019); Netz-
werk mit über 600 Ärzten;
Selektivverträge
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