Page 25 - xpress_Ausgabe 19.1
P. 25
bunt gemixxt
Was ist eigentlich … EIN WEARABLE?
Der Markt für Geräte, die am oder im Körper getragen werden und Vitalwerte oder andere medizinische
Parameter messen, wächst stetig. Experten gehen davon aus, dass vor allem intelligente Pflaster in
den nächsten Jahren verstärkt auf den Markt kommen werden.
Der Begriff Wearable steht für Wearable Com- scher arbeiten bereits an intelligenten Pflas- weise über die Jacke streichen, die Bedienung
puter. Gemeint sind elektronische Technologien, tern, die ihre erzeugten Messwerte dazu ver- eines Smartphones. Die Hersteller von Binden
die am oder im Körper getragen werden und wenden, Medikamente fortlaufend dosisgenau und Verbänden entwickeln ebenfalls smarte
Messwerte erfassen. Sie lassen sich direkt oder über die Haut abzugeben. Textilien für die verschiedensten Anwendun-
über einen Computer mit dem Internet verbin- Intelligente Pflaster bieten sich auch für die gen, von der Wundkontrolle bis zur Bewegungs-
den, um Daten auszutauschen. Zu Wearables Pflege an. Eine US-amerikanische Firma hat kontrolle bei Reha-Maßnahmen.
zählen zum Beispiel Fitnesstracker, die Vital- einen Sensor zur Vermeidung eines Dekubitus Intelligente Pflaster können auch in Verbin-
werte erfassen, oder Datenbrillen, die einen entwickelt. Patienten im Kranken- dung mit der intelligenten Pille zum
Bildschirm direkt vor dem Auge des Benutzers haus tragen ihn auf ihrer Brust. Einsatz kommen. Diese besteht
anzeigen, aber auch Langzeit-EKG-Geräte. Sobald sie sich bewegen oder im aus einem sandkorngroßen Sen-
Medizinische Wearables liegen im Trend. Die Bett die Position wechseln, meldet sor, der zusammen mit einem
„Apple Watch 4“ ist eine Mischung aus Fitness- der Sensor diese Information per ausgewählten Medikament ver-
tracker und medizinischem Wearable. Vor Kur- WLAN an die Pflegestation. kapselt wird. Im Magen aktiviert
zem hat sie in den USA eine Zulassung als Me- Anspruchsvoller in der Her- sich der Sensor automatisch und
dizinprodukt erhalten. Sie kann ein 1-Ka- stellung als intelligente Pflaster kommuniziert mit dem intelligen-
nal-EGK aufzeichnen und Herzrhythmusstö- sind intelligente Textilien. Für ten Pflaster. Der Arzt kann über das
rungen und Vorhofflimmern erkennen. die Hersteller besteht die Her- Internet auf diese Daten zugreifen.
Einfacher aufgebaut sind intelligente Pflas- ausforderung darin, die gesam- Ein wunder Punkt vieler Weara-
ter. Bereits erhältlich sind Pflaster für Diabeti- te Elektronik inklusive feinster leitfähiger Fä- bles ist die Stromversorgung. Wea-
ker. Das „FreeStyle Libre“ des Pharmaherstel- den in das Gewebe zu integrieren. Außerdem rables mit leistungsschwachen Batterien müs-
lers Abbott zum Beispiel besteht aus einem fünf müssen die Textilien auch mal eine Wäsche sen schon nach kurzer Zeit ausgetauscht wer- Abb.: iStockphoto.com © YuriyVlasenko
Millimeter langen Sensor, der unter der Haut aushalten. Der Jeans-Hersteller Levi‘s produ- den. Forscher arbeiten deshalb an speziellen
platziert wird. Das Wearable misst kontinuier- ziert bereits eine intelligente Jacke auf der Basis Batterien, die besonders winzig, leistungsfähig
lich den Blutzucker und überträgt die Werte einer von Google entwickelten Technologie. Sie und je nach Anwendung auch biegsam sind
sogar durch die Kleidung an ein Lesegerät. For- ermöglicht über Gestensteuerung, beispiels- (siehe Seite 4).<
Das medatixx-Quiz APP AKTUELL CARA
magen-darm-beschwerden. Chronische Bauch-
A) Ein „Hater“ schmerzen, Sodbrennen, Reizdarm, Nahrungsmittel-
1. verbreitet Hasspropaganda im Netz unverträglichkeiten: Beschwerden rund um die Verdau-
2. beleidigt einzelne Nutzer in sozialen Medien ungsorgane zählen zu den häufigsten Krankheiten der
3. begeht ein Hassverbrechen
industrialisierten Welt. Neun Millionen Menschen al-
lein in Deutschland leiden unter Reflux, vom Reiz-
darmsyndrom sind zwölf Millionen Bundesbürger be-
B) Auf wen geht der HPV-Impfstoff zurück? troffen. 20 Prozent der Bevölkerung haben regelmäßi-
1. Harald zur Hausen (Medizin-Nobelpreis 2008) ge Beschwerden, ohne die genaue Ursache zu kennen. Cara bietet Hilfe für
2. Georges Köhler (Medizin-Nobelpreis 1984) Patienten mit gastroenterologischen Erkrankungen und Nahrungsmittelinto-
3. Günter Blobel (Medizin-Nobelpreis 1999) Abb.: HiDoc Technologies GmbH
leranzen. Über die App können Patienten kostenlos ein Ernährungs- und Sym-
ptomtagebuch führen. Cara gibt Patienten einen Überblick darüber, wie Er-
nährung, Stress, Stimmung, Medikamente, körperliche Aktivität, weiblicher
C) Was ist Nowitschok? Zyklus und viele andere Faktoren zusammenhängen. Die App ist für iOS und
1. Designerdroge Android erhältlich. Zusätzlich können Patienten über Chat und Video mit ei-
2. Kopfschmerzmittel nem zertifizierten Ernährungsberater kommunizieren. Die Ernährungsinter-
3. Nervengift
vention wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst.<
C CARA-APP.COM
C) 3. Nervengift
B) 1. Harald zur Hausen (Medizin-Nobelpreis 2008)
A) 2. beleidigt einzelne Nutzer in sozialen Medien
x.press 19.1 25