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K
        Kompaktompakt



                                                                                  TELEMATIKINFRASTRUKTUR
                                                                                  Drei mobile Karten-
                                                                                  terminals zugelassen


                                                                                  Es geht voran. Anfang Juli hat die  gematik
                                                                                  verkündet: „Alle erforderlichen Kompo-
                                                                                  nenten für die Anbindung einer medizini-
                                                                                  schen Einrichtung an die Telematikinfra-
                                                                                  struktur stehen ab sofort zur Verfügung.“
                                                                                  Der Anlass für diese Meldung war die Zu-
                                                                                  lassung der ersten beiden mobilen Karten-



                                                                             Abb.: Nouran Adly / TUM






        MEDIZINTECHNIK I
        Sensoren auf Weingummi gedruckt
        Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) und des Forschungszentrums Jülich ist
        es gelungen, Mikroelektroden-Arrays auf Weingummi zu drucken. Mikroelektroden-Arrays bestehen
        aus vielen Elektroden. Damit können die Forscher Veränderungen der elektrischen Spannung in Zel-
        len messen, etwa zur Untersuchung der Aktivität von Nerven- oder Muskelzellen. Üblicherweise be-
        stehen Mikroelektroden-Arrays aus harten Materialien wie Silizium, die beim Kontakt mit lebenden
        Zellen im menschlichen Körper Entzündungen hervorrufen können. Die Forscher haben einen speziel-          Abb.: Ingenico Healthcare
        len Tintenstrahldrucker verwendet, mit dem sie auch andere weiche Materialien wie  Silikon, Agar
        und Gelatine bedrucken konnten. <                   C BIOENGINEERING.TUM.DE  BEREIT FÜR DIE TI: Mobile Kartenterminals

                                                                                  terminals, der baugleichen Geräte von
                                                                                    Ingenico Healthcare (ORGA 930 M Online)
        GERIATRIE                                                                 und Cherry (CHERRY ST-1530 ), für die TI.
        Weniger Einweisungen                                                      Eine Woche später erhielt der Dritte im
                                                                                  Bunde, das VML-GK2 von ZEMO, ebenfalls
        Der Bundesverband Geriatrie erwartet infolge  richten. Beides soll einen Informationsaus-  die Zulassung. Mit den mobilen Geräten
        der demografischen Entwicklung eine Zunah-  tausch zwischen stationären, akutgeriatri-  können Ärzte beim Hausbesuch die für sie
        me der Fallzahlen der Geriatrie in den nächsten  schen Institutionen und den Hausärzten als   abrechnungsrelevanten Versicherten-
        zehn Jahren um 33 Prozent. Die heute verfüg-  ambulanten Leistungserbringern ermöglichen.   stammdaten von der eGK lesen und zwi-
        baren geriatrischen Kapazitäten in den Klini-  Bislang verläuft die Kommunikation zwischen   schenspeichern, um sie später in das Pra-
        ken reichen nicht aus, um den zukünftigen  den geriatrischen Kliniken und den Hausärz-  xissystem zu übertragen. Neu ist, dass die
        Versorgungsbedarf zu decken. Das an der Uni-  ten fast nur in eine Richtung: Die Haus ärzte   Versichertendaten bereits im Kartenter-
        versitätsmedizin Mainz gestartete Projekt  erhalten von der Klinik den Arztbrief bezie-  minal ausgewertet werden. Dadurch las-
        GerNe (Geriatrisches Netzwerk) verfolgt   hungsweise Entlassungsbericht. Mit der   sen sich abgelaufene eGKs direkt erken-
        das Ziel, die Rate der stationären Ein-  elektronischen Fallakte und dem geriatri-  nen. Die neue Version der mobilen Karten-
        weisungen beziehungsweise auch die    schen Konsildienst soll die Grundlage für   terminals ist zudem notwendig, um auch
        Wiederaufnahme von Patienten zu ver-  eine kontinuierliche Kommunikation   nach der bundesweiten Einführung des
        ringern. Die Initiatoren des Projekts   zwischen Hausarzt und geriatrischer Klinik   Online-Abgleichs der Versichertenstamm-
        möchten hierzu den ambulanten       in der Patientenversorgung frühzeitig er-  daten alle Versichertendaten von der Ge-
                                            geschaffen werden. Dadurch sollen Probleme
      Abb.: Fotolia.com © robu_s  netzen, indem sie eine webbasier-  kannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet   ter sollen die mobilen Kartenterminals
        und stationären Sektor besser ver-
                                                                                  sundheitskarte auslesen zu können. Spä-
                                                                                  zudem in der Lage sein, auch einen auf der
                                                  werden, bevor es zu einer erneuten
        te, elektronische Fallakte und ei-
        nen geriatrischen Konsildienst an
                                                                                  Karte gespeicherten Notfalldatensatz zu
                                                  Krankenhauseinweisung des Pati-
        den geriatrischen Kliniken ein-
    04   x.press 18.4                              enten kommt.<  C UNIMEDIZIN-MAINZ.DE  lesen.<         C GEMATIK.DE
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