Page 3 - xpress_Ausgabe 22.2
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Inhalt                                           Editorial









                                                            Keine 100-Tage-Frist

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                                                                  an kennt sie: die Frist von 100 Tagen, die nach der Amts-
                               Große Erwartungen                  übernahme gewährt wird, bevor man tiefergehende Ent-
                           Die im Koalitionsvertrag genannten   Mscheidungen erwartet. Diese Frist wurde unserer neuen
                           Digitalisierungsvorhaben müssen   Regierung nicht gewährt; zu dringend und grundsätzlich sind die
                            mit weniger Geld auskommen.     Fragen, auf die es Antworten zu finden gilt. Dies gilt auch für den
                                                            Bundesgesundheitsminister. Neben seiner bereits vorministeria-
                                                            len Domäne, der Pandemie, lässt die Vielzahl weiterer anstehender
                                                            Entscheidungen kaum einen sondierenden Einstieg in das Amt zu.
                                                              So auch bei der Digitalisierung: Hier hat Jens Spahn mit beein-
                                                            druckender Vehemenz lang gehegte „analoge Dämme“ gebrochen
                                                            und so – endlich – die Rahmenbedingungen geschaffen, die ein
                                   16                       digitalisiertes Gesundheitswesen

                                                            möglich machen. Der Preis dafür ist
                                                            bekannt: die schnelle, teils zu schnel-  Mehr denn je steht
                               „WhatsApp“ für Ärzte         le Einführung digitaler Anwendun-
                                     Wie der Messen-        gen; nicht ausreichend aufeinander   außer Zweifel: Die
                                     gerdienst der Tele-    abgestimmte Fachdienste und kein   Digitalisierung des
                                     matikinfrastruktur     klares Zielbild der Digitalisierung der
                                     funktioniert.          Versorgung. Bei aller Kritik ist fest-  Gesundheitswesens
                                                            zuhalten: Es war im Kern richtig und   ist alternativlos.
                                                            wichtig, die Digitalisierung nach gut
                                                            20 Jahren der Diskussion in der Ver-
                                                            sorgung ankommen zu lassen.
                                                              Karl Lauterbach steht nun vor der Aufgabe, die Fluten, die
                                   20                       dieser Dammbruch erzeugte, in geordnete Bahnen zu lenken und
                                                            damit den Nutzen der Digitalisierung in der Versorgung sichtbar
                                 DiGA auf der               werden zu lassen. Dies wird herausfordernd, gilt es doch, die
                                   Facharztschiene          berechtigte Kritik von darin verborgenen Partikularinteressen
                                                            einzelner Beteiligter zu unterscheiden und genau jene Maßnah-
                                   Die neuesten Trends      men zu forcieren, die die wirklichen Hemmnisse beseitigen.
                                      bei der App             Mehr denn je steht außer Zweifel: Die Digitalisierung des Ge-
                                        auf Rezept
                                                            sundheitswesens ist alternativlos. Es stünde uns mit unserem
                                                            weltweit geschätzten Gesundheitswesen gut zu Gesicht, den
                                                            großen Rückstand hierbei zu vielen anderen Ländern jetzt schnell
                                                            und konsequent aufzuholen.
                                                              Ich wünsche Ihnen eine kurzweilige Lek-
                                                            türe und uns gemeinsam einen sonnigen
                             Kompakt    04                  und endlich wieder einmal „ganz ge-                 Abb.: medatixx
                                                            wöhnlichen“ Frühling.
   Abb.: iStockphoto.com © Shablon                Kolumne, Impressum  26  Es grüßt Sie herzlich
                               Porträt    18
                          bunt gemixxt    24

                                                                   Jens Naumann

                                                                   Geschäftsführung medatixx




                                                                                                             x.press 22.2   03
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